Marktberichte

Zinsschritt dämpft Yen-Stärke Hongkong auf Jahreshoch

An den asiatischen Aktienmärkten bleibt die Wirkung des Zinsentscheids in Japan weitgehend auf die Kurse in Tokio beschränkt. Dort legen insbesondere die Aktien der exportorientierten Unternehmen zu.

Bemerkenswerter Bodenbelag: Blick in den großen Handelsraum der Hongkong Stock Exchange.

Bemerkenswerter Bodenbelag: Blick in den großen Handelsraum der Hongkong Stock Exchange.

(Foto: REUTERS)

Die schwachen Vorgaben von der Wall Street konnten den asiatischen Anleger am Dienstag die gute Stimmung nicht vermiesen. Lediglich in Indien und Taiwan wurden Gewinnmitnahmen vorgenommen. Dagegen kam es vor allem in Japan zu üppigen Aufschlägen. Dort ist der Leitzins seit heute noch niedriger und .

Der japanische Aktienmarkt zeigte sich dann auch sichtlich erholt. Der Nikkei 225 verbesserte sich um 1,5 Prozent auf 9519 Punkte; der breitere Topix stieg um 1,2 Prozent auf 832 Zähler. Zuvor hatte die Notenbank den Leitzins auf nur noch 0,0 bis 0,1 Prozentpunkte abgesenkt, und gleichzeitig Käufe von Staatsanleihen und Unternehmensanleihen im Umfang von bis zu 60 Mrd. Dollar angekündigt.

Dieser weitere geldpolitische Expansionsschritt schwächte den Yen gegenüber dem Dollar, und brachte dadurch die Exportwerte nach oben. Hier legten Sony 1,4 Prozent und Toshiba 2,0 Prozent zu; Konica Minolta verbesserten sich um 3,7 Prozent, nachdem das Unternehmen für die kommenden Jahre eine Verdopplung des operativen Gewinns in Aussicht gestellt hatte.

Im Halbleitersektor zogen Tokyo Electron um 4,0 Prozent an, nachdem der Konzern einen weiterhin robusten Auftragseingang gemeldet hatte. Renesas sprangen nach einem positiven Kommentar der Deutschen Bank um 3,8 Prozent nach oben. Im Telecomsektor stiegen KDDI nach einer Aufstufung durch die HSBC um 5,4 Prozent; NTT DoCoMo gewannen 3,4 Prozent hinzu. Gemieden wurde dagegen die Aktie von Japan Tobacco. Der Wert verlor 3,0 Prozent, nachdem Ende vergangener Woche die japanische Tabaksteuer deutlich erhöht worden war.

Zur Situation in Seoul

In Korea blieb der Kospi mit einem Abschlag um 0,02 Prozent auf 1879 Punkte nahezu unverändert. Das Kaufinteresse der Anleger aus Übersee setzte sich fort, wurde aber durch Gewinnmitnahmen von Seiten der heimischen Institutionellen konterkariert.

Weiterhin gekauft wurden die nach wie vor relativ günstig bewerteten Finanzwerte, für die die Marktteilnehmer offenbar noch einen gewissen Nachholbedarf sehen. Hier legten etwa KB Financial 1,0 Prozent und Shinhan Financial 2,6 Prozent zu. Daneben verteuerten sich unter den Werftbetrieben Daewoo Shipbuilding um 2,1 Prozent und STX Offshore um 3,8 Prozent.

Unter den Autowerten gingen Hyundai Motor um weitere 0,9 Prozent nach oben; Kia Motors verbesserten sich um 1,0 Prozent. Unter den Technologiewerten stiegen Hynix Semiconductor um 1,1 Prozent und LG Electronics um 0,1 Prozent. Dagegen gaben Samsung Electronics 0,9 Prozent ab, nachdem der Konzern vor einer schwachen Marktentwicklung im Bereich Flachbildschirme gewarnt hatte. Samsung SDI gingen angesichts dessen um 2,7 Prozent nach unten.

Kleines Plus mit großer Wirkung

An der Börse Hongkong setzten zunächst Gewinnmitnahmen ein. In der zweiten Handelshälfte gewann der Optimismus dann aber wieder die Überhand. Dies brachte den Hang Seng Index am Ende um weitere 0,09 Prozent nach oben auf 22.639 Punkte. Der Index schloss damit auf dem höchsten Niveau im bisherigen Jahresverlauf 2010.

Im Blickpunkt standen die Werte aus dem Versicherungssektor. Zuvor war gemeldet worden, dass die AIA – die Asien-Tochter der American International Group – ihr Hongkong-IPO zu einer anspruchsvollen Bewertung plane. Dies brachte die Aktie von China Life, die sich zuletzt unterdurchschnittlich entwickelt hatte, deutlich um 6,9 Prozent nach oben. Allerdings ging diese Entwicklung zulasten des Papiers des Konkurrenten Ping An Insurance, das 3,6 Prozent abgab.

Gekauft wurde auch der Wert des Börsenbetreibers Hong Kong Exchanges, der sich angesichts der positiven Aussichten für den Gesamtmarkt um 1,8 Prozent nach oben arbeitete. Im übrigen Finanzsektor stiegen Bank of China um 1,0 Prozent und China Construction Bank um 0,2 Prozent.

Der Immobiliensektor dagegen geriet nach den üppigen Aufschlägen der vergangenen Wochen unter Druck. Hier knickten Cheung Kong um 3,0 Prozent ein, Sun Hung Kai Properties fielen um 2,4 Prozent und Henderson Land um 1,1 Prozent. Daneben wurden auch die Titel aus dem Einzelhandelssektor größtenteils abgegeben. Belle International etwa rutschten um 4,2 Prozent ab; China Resources Enterprise verloren 1,6 Prozent.

In Taiwan verlor der TAIEX 0,6 Prozent auf 8200 Punkte. In Indien fiel der Sensex um 0,4 Prozent auf 20.386 Zähler. Thailands SET verbesserte sich dagegen bisher um 0,5 Prozent auf 969 Stellen.

In China fand feiertagsbedingt kein Handel statt.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen