Solar-Boom in China Hongkong gibt ab
22.07.2009, 12:40 UhrDie asiatischen Aktienmärkte präsentieren sich insgesamt freundlich. Besonders robust zeigte sich einmal mehr die Börse Shanghai. Dagegen schritten die Anleger in Hongkong nach den üppigen Kursgewinnen der vergangenen Wochen nun endgültig zu Gewinnmitnahmen.

EMFIS - Emphasize Emerging Markets
Die japanischen Anleger waren heute nach dem gestrigen Kurssprung zunächst zurückhaltend. Zwar fanden bei vielen zyklischen Titeln wieder Verkäufe statt, die Neigung zur Rotation in etwas konservativere Sektoren glich dies in der Regel aber aus. In der zweiten Handelshälfte hellte sich die Stimmung dann aber wieder auf. Der Nikkei 225 legte schlussendlich weitere 0,7 Prozent auf 9723 Punkte zu; der breitere Topix stieg um 0,6 Prozent auf 907 Stellen.
Auf Interesse stießen insbesondere die Aktien der Hersteller von Wafern für die Halbleiterindustrie, nachdem die Zeitung "Nikkei" gemutmaßt hatte, dass Shin-Etsu Chemical die Preise um 30 bis 40 Prozent anheben werde. Dies brachte Shin-Etsu um 4,9 Prozent nach oben, Sumco verbesserten sich um 4,6 Prozent.
Daneben sprang die Aktie von Toshiba um 5,0 Prozent nach oben. Der Konzern hat offenbar eine umfangreiche Bestellung von Apple für Halbleiter erhalten.
Die Aktie des Braukonzerns Sapporo stieg um 2,8 Prozent. Pressemeldungen zufolge soll das Unternehmen im ersten Halbjahr den Break-Even geschafft haben.
Gemieden wurden dagegen teilweise die Werte aus dem Exportsektor, die unter dem gestiegenen Yen litten. Hier verbilligten sich etwa Canon um 1,6 Prozent und Sony um 0,9 Prozent. Im Autosektor gaben Toyota 0,6 Prozent ab. Dagegen konnten Honda Motor weitere 1,6 Prozent zulegen.
Zur Situation in Seoul
In Korea legte der Kospi heute nur noch 0,34 Prozent auf 1494 Punkte zu, stieg damit aber immerhin den siebten Handelstag in Folge. Die psychologisch bedeutsame 1500-Punkte-Linie konnte einmal mehr nicht nachhaltig überwunden werden.
Im Blickpunkt standen die Aktien der Elektronikkonzerne, dessen Werte überwiegend Gewinnmitnahmen zum Opfer fielen. Dies galt insbesondere für LG Electronics, die 1,1 Prozent abgaben, obwohl die Quartalszahlen des Konzerns die Markterwartungen deutlich übertroffen hatten.
Samsung Electronics gaben 0,6 Prozent ab, die Aktie des Bildschirm-Produzenten LG Display fiel um 0,1 Prozent. Positiv entwickelten sich dagegen die Werte aus dem Bausektor, für den sich die Marktteilnehmer derzeit eine signifikante Verbesserung bei den Ergebnissen erhoffen.
GS Engineering & Construction zogen um 3,4 Prozent an, Hyundai Engineering legten 1,7 Prozent zu. Daneben stieg die Aktie des Stahlriesen Posco um 2,6 Prozent. Unter den defensiven Werten verteuerten sich KT&G um 1,4 Prozent, obwohl der Tabakkonzern einen leichten Gewinnrückgang gemeldet hatte. SK Telecom gewannen 0,8 Prozent hinzu.
Halte-Signale in Hongkong
In Hongkong wurden die Anleger heute zunehmend zurückhaltend. Der Hang Seng Index erreichte zwischenzeitlich zwar bei 19.641 Punkten ein neues Zehn-Monats-Hoch, drehte dann aber nach unten. Er gab schlussendlich 1,3 Prozent auf 19.248 Punkte ab. Auch die Tatsache, dass die Kurse an den chinesischen Inlandsbörsen weiter stiegen gingen, konnte die Marktteilnehmer nicht von Gewinnmitnahmen abhalten.
Aktien aus allen Sektoren standen unter Abgabedruck. So verbilligten sich die Titel des Marktschwergewichts HSBC um 2,2 Prozent. ICBC gaben 2,6 Prozent ab; die Aktie des Versicherers China Life fiel um 0,7 Prozent. Im Immobiliensektor verbilligten sich China Overseas Land um 1,8 Prozent und Sun Hung Kai Properties um 1,9 Prozent. Unter den Telekom-Werten fielen China Mobile um 2,3 Prozent, nachdem der Mobilfunkriese einen zurückhaltenden Ausblick auf sein 3G-Geschäft abgegeben hatte.
Die Aktie des Konkurrenten China Unicom verbilligte sich um 2,0 Prozent. Stark gefragt waren dagegen die Solarwerte. Hier sprangen China Solar um 18,3 Prozent nach oben; GCL-Poly Energy legten 4,2 Prozent zu. Zuvor hatte die chinesische Regierung ein neues umfangreiches Förderprogramm für Solaranlagen angekündigt.
In China stieg der Shanghai Composite Index um 2,6 Prozent auf 3296 Stellen.
Quelle: ntv.de