Japan robust Hongkong schwächer
11.06.2008, 12:29 UhrDie asiatischen Börsen entwickelten sich im Tagesverlauf uneinheitlich. Teils waren die Marktteilnehmer von der immerhin stabilen Entwicklung beim amerikanischen Dow Jones Index positiv überrascht. Zudem sorgte die robuste Aufwärtsentwicklung beim Dollar für Schnäppchenkäufe unter den asiatischen Exportwerten. Die Furcht vor einer weiter steigenden Inflation und entsprechenden Straffungsmaßnahmen der asiatischen Regierungen hielt aber an und belastete vor allem das Marktgeschehen in China und Hongkong.
Der japanische Aktienmarkt zeigte sich nach den Abschlägen der beiden vergangenen Handelstage etwas erholt. Der Nikkei 225 verbesserte sich um 1,2 Prozent auf 14.183 Punkte; der breitere Topix stieg um 0,5 Prozent auf 1390 Zähler. Hilfreich war insbesondere der anhaltend starke Dollar, der sich inzwischen wieder bis auf 107 Yen nach oben gearbeitet hat. Dies ließ insbesondere bei den Titeln exportabhängiger Unternehmen neue Käufe einsetzen. So verbesserten sich im Autosektor etwa Honda Motor um 2,7 Prozent und Toyota Motor um 2,4 Prozent. Unter den Elektronikwerten gewannen Canon 1,5 Prozent und Toshiba 1,0 Prozent hinzu; Fujitsu schnellten um 4,0 Prozent nach oben. Der Bankensektor stand dagegen weiter unter Druck. Hier verbilligten sich Mizuho Financial um 0,7 Prozent und Nomura um 0,2 Prozent. Auch bei den Papieren der rohstoff-lastigen Handelshäuser wurden Abschläge vorgenommen. Mitsui & Co. verbilligten sich um 1,0 Prozent, Mitsubishi Corp. fielen um 1,4 Prozent.
In Korea besserte sich die Stimmung heute ebenfalls etwas auf. Allerdings gab es nicht viele Marktteilnehmer, die sich nach den schwachen vergangenen Handelstagen wieder beherzt an neue Käufe wagten. Der Kospi verbesserte sich um 0,4 Prozent auf 1781 Punkte. Ähnlich wie in Japan konnten vor allem die Titel aus dem Elektronik- und Autosektor Zuwächse verbuchen, während man für den breiten Markt etwas zurückhaltender blieb. So erholten sich Samsung Electronics um 2,3 Prozent und LG Electronics um 3,4 Prozent; die Aktie des Flachbildschirm-Herstellers LG Display stieg um 1,9 Prozent. Unter den Autoaktien verteuerten sich Hyundai Motor um 1,1 Prozent und Kia Motors um 0,9 Prozent. Die Aktie von Korean Air konnte sich angesichts einer leichten Entspannung bei den Ölnotierungen um 2,2 Prozent verbessern.
In Taiwan hingegen setzte sich die gestrige Talfahrt weiter fort. Der TAIEX gab 0,29 Prozent auf 8345 Stellen ab. Auch die Hoffnung auf künftig engere Wirtschaftsbeziehungen zur Volksrepublik China kann den taiwanesischen Markt derzeit offenbar nicht mehr stützen. Herbe Abschläge fanden insbesondere im Immobilien- und Tourismussektor statt.
Formosa International Hotels rutschten um 6,0 Prozent ab, Cathay Real Estate verloren 4,4 Prozent. Taiwan Cement verbilligten sich um 1,7 Prozent und Asia Cement um 1,2 Prozent. Im Technologiesektor gingen High Tech Computer um weitere 2,8 Prozent nach unten. Die Anleger befürchten hier weiterhin, dass das günstige neue iPhone von Apple auf den Margen des taiwanesischen Zulieferers lasten werde. Im Chipsektor fielen United Microelectronics um 0,8 Prozent. Dagegen legten Taiwan Semiconductor 3,1 Prozent. Die Aktionäre des Chipriesen hatten zugestimmt, dass die Tochtergesellschaft Global Unichip Aktivitäten in China startet. Advanced Semiconductor Engineering gewannen 2,8 Prozent hinzu.
Auch in Hongkong blieben die Marktteilnehmer heute zurückhaltend. Hier wirkte offensichtlich der Schock über den gestrigen 7-prozentigen Kursrutsch an der Börse Shanghai nach, der den Hongkonger Markt ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen hatte. Da aus Shanghai auch heute kaum Entspannungssignale kamen, wurden insbesondere die China-Titel weiter gemieden. Der Hang Seng Index verlor 0,21 Prozent auf 23.327 Punkte. Vorübergehend erzielte Zuwächse wurden jeweils schnell wieder abgebaut. Zu den Verlierern gehörten etwa die Papiere von Cosco Pacific, die um 8,5 Prozent nach unten rutschten. Die Titel konnten nach Bekanntgabe der Übernahme von mehreren griechischen Hafen-Terminals heute erstmals wieder gehandelt werden.
Die Aktie der Muttergesellschaft China Cosco fiel um 3,3 Prozent. Im Ölsektor gaben PetroChina 0,2 Prozent ab. Der Konzern hatte die Emission neuer Anleihen im Umfang von über 8 Milliarden Dollar angekündigt. CNOOC dagegen legten 0,8 Prozent zu. Unter den übrigen Marktschwergewichten verbesserten sich HSBC um 0,4 Prozent. Die Großbank hatte heute erklärt, wegen Schwierigkeiten mit den koreanischen Regulierungsbehörden auf die mehrheitliche Übernahme der Korea Exchange Bank zu verzichten. China Mobile fielen um 1,4 Prozent.
Quelle: ntv.de