Marktberichte

Erneut über 1,58 Dollar Inflation treibt Euro

Die Rekordinflation in der Euro-Zone hat den Euro zum Wochenbeginn wieder über die Marke von 1,58 US-Dollar gehoben. Die Lebenshaltungskosten waren im März mit 3,5 Prozent so kräftig wie noch nie seit der Einführung der Gemeinschaftswährung gestiegen. Marktteilnehmern zufolge wurden dadurch Spekulationen auf eine baldige Zinssenkung durch Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) weiter zurückgedrängt. Die Gemeinschaftswährung stieg bis auf 1,5834 US-Dollar und notierte zuletzt bei 1,5806 US-Dollar.

Die Teuerung in den 15-Euro-Staaten hatte sich im März beschleunigt, was viele Experten überrascht hatte. "Das Dilemma der EZB, zwischen einer nachhaltigen Eintrübung des Preisklimas und den von den USA ausgehenden Konjunkturrisiken festzustecken, ist damit nochmals tiefer geworden", sagte Postbank-Analyst Heinrich Bayer. Anders als die US-Notenbank, die zuletzt wegen der Kreditkrise stark die Zinsen gesenkt hatte, sieht sich die Frankfurter EZB stärker dem Ziel der Geldwertstabilität verpflichtet. Am Geldmarkt ist derzeit eine Zinssenkung von 25 Basispunkten mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent eingepreist. Vor einem Monat wurde noch mit einer Zinssenkung von 75 Basispunkten im Jahresverlauf gerechnet. Derzeit liegen die Leitzinsen in der Euro-Zone mit vier Prozent deutlich über denen der USA von 2,5 Prozent, was Anlagen in Euro im Vergleich zu Investitionen in US-Dollar attraktiver macht.

Die EZB legten den Referenzkurs mit 1,5812 US-Dollar (Freitag: 1,5796 US-Dollar) fest. Im Referenzkursverfahren der Banken (EUROFX) notierte der Euro bei 1,5811 US-Dollar.

Im Wochenverlauf sprächen zu erwartende US-Konjunkturzahlen und die Anhörung von US-Notenbankchef Ben Bernanke vor dem US-Kongress am Mittwoch zusätzlich für den Euro, hieß es von den Experten der Helaba. Von Bernanke werden Aussagen über weitere Zinssenkungen in der weltgrößten Volkswirtschaft erwartet. "Daher dürfte das bisherige Allzeithoch bei 1,5904 US-Dollar in dieser Woche in Angriff genommen werden", heißt es bei der Helaba.

US-Dollar legt gegenüber dem Yen zu

Gegenüber dem Yen legte der US-Dollar zu. Für einen US-Dollar wurden zeitweise wieder über 100 Yen gezahlt. Zuletzt notierte der Greenback bei 99,43 Yen. Zum Ende des Geschäftsjahres in Japan hätten japanische Investoren und Importunternehmen unerwartet stark US-Dollar nachgefragt, begründeten Marktteilnehmer die Kursgewinne der US-Währung. Dennoch dürfte der US-Dollar in dieser Woche seinen Abwärtstrend
fortsetzen, prognostizierten Experten.

Die europäischen Rentenmärkte haben die neue Handelswoche mit leichten Kursgewinnen begonnen. Der Bund-Future lag 24 Ticks im Plus bei 115,97 Zählern. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,901 Prozent. Die Umlaufrendite öffentlicher Anleihen sank auf 3,94 (3,97) Prozent. Der Rex-Rentenindex stieg um 0,26 Prozent auf 118,8036 Punkte.

Quelle: ntv.de

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