Amazon-Aktien geben nach Jobzahlen beflügeln Wall Street
01.02.2019, 22:28 Uhr
(Foto: picture alliance / Richard Drew/)
Die positiven Zahlen auf dem US-Arbeitsmarkt stützen die Kurse zum Wochenausklang. Versandriese Amazon kämpft hingegen mit einem schwachen Europa-Wachstum und Problemen in Indien.
Ein überraschend starker Stellenaufbau in den USA hat die Wall Street zum Wochenausklang gestützt. Die Regierung in Washington meldete für Januar 304.000 neue Jobs und damit deutlich mehr als die von Experten erwarteten 165.000. Langsamer als zuletzt gestiegene Stundenlöhne halfen zusätzlich. Denn sie dämpften die Inflationssorgen und minderten so den Druck auf die Notenbank Fed. Die US-Währungshüter haben wegen der sich eintrübenden Konjunktur ein langsameres Tempo bei weiteren Zinserhöhungen signalisiert.
Für einen Lichtblick sorgten auch Äußerungen der US-Regierung, wonach in den Verhandlungen zur Beilegung des Handelsstreits mit China "substanzielle Fortschritte" erzielt wurden. Zudem äußerte sich US-Präsident Donald Trump zuversichtlich, bei dem geplanten Gipfeltreffen mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping "den größten Deal aller Zeiten" vereinbaren zu können.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 25.064 Punkte, nachdem er im Tageshoch schon bis auf 25.193 Punkte gestiegen war. Für den S&P-500 ging es um 0,1 Prozent auf 2.707 Punkte nach oben. Der Nasdaq-Composite verlor dagegen 0,2 Prozent auf 7.264 Punkte.
Die Berichtssaison hat zum Wochenausklang das Tempo etwas verlangsamt. So trübte der Ausblick auf das erste Quartal von Amazon die Stimmung. Neu eingeführte Auflagen in Indien und ein schwächeres Wachstum in Europa machen dem Online-Händler zum Jahresauftakt zu schaffen. Die Aktien gaben am Freitag um mehr als vier Prozent nach. Der Börsenwert schrumpfte damit um mehr als 40 Milliarden Dollar und fiel unter die Marke von 800 Milliarden. Die Anteilsscheine von Cigna sanken um 2,4 Prozent, nachdem der Krankenversicherer mit seinen Gewinn- und Umsatzprognosen für 2019 die Märkte enttäuscht hatte.
Dollar legt nur kurz zu
Am Freitag vor Handelsbeginn berichteten der Pharmakonzern Merck & Co und die beiden Ölkonzerne Exxon Mobil und Chevron. Die Merck-Aktie erhöhte sich um 2,7 Prozent, nachdem der Pharmariese 2018 seine Ziele erreicht und für das laufende Jahr weiteres Wachstum in Aussicht gestellt hat. Bei Exxon ging der Gewinn im Quartal zwar kräftig zurück, aber nicht so stark, wie Analysten erwartet hatten. Die Aktie stieg um 3,6 Prozent. Chevron gewannen 3,2 Prozent. Der US-Ölkonzern hat im vierten Quartal 2018 deutlich mehr verdient, obwohl die Vergleichsbasis vor Jahresfrist durch die US-Steuerreform unnatürlich aufgebläht war. Zudem wurde ein neues Aktienrückkaufprogramm aufgelegt. Dollar unbeeindruckt von guten Konjunkturdaten
Der Dollar hat in Reaktion auf die überraschend starken US-Arbeitsmarktdaten nur kurz etwas zugelegt, fiel aber danach wieder zurück. Auch die anderen positiven US-Konjunkturdaten gaben dem Dollar keinen Schub. Der Greenback stehe noch immer unter dem Eindruck der taubenhaften Aussagen der US-Notenbank vom Mittwoch, hieß es. Die Fed hatte im Anschluss an ihre Sitzung eine Zinserhöhungspause signalisiert.
Der Goldpreis gab zwischenzeitliche Gewinne mit den guten US-Konjunkturdaten wieder ab und reduzierte sich zum US-Settlement um 0,2 Prozent auf 1.322 Dollar. Die Andeutung einer Zinspause stütze übergeordnet weiter, hieß es mit Blick auf das zinslose Edelmetall. Dies könnte einen weiteren Anstieg des Goldpreises zur Folge haben, sagte ein Beobachter.
Für die Ölpreise ging es nach den Vortagesabgaben deutlich nach oben. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg zum US-Settlement um 2,7 Prozent auf 55,26 Dollar, den höchsten Stand seit dem 19. November. Brent verbesserte sich um 3,1 Prozent auf 62,75 Dollar.
Quelle: ntv.de, jpe/rts