Der Intel-Effekt Kräftiges Plus in Asien
14.07.2010, 09:50 UhrAn den asiatischen Börsen zünden starke Quartalszahlen aus den USA ein kleines Kursfeuerwerk. Bei den Automobiltiteln sorgt eine Studie für Aufsehen, die Toyota teils von den Problemen seiner Pannenserie entlastet.
Unerwartet gute Quartalszahlen des weltgrößten Chipherstellers Intel haben am Mittwoch die Märkte in Fernost beflügelt. Die Zahlen waren mit Spannung erwartet worden, da sich Marktteilnehmer davon einen Trend für die US-Wirtschaft erhofften. Vor allem Technologiewerte profitierten von der Intel-Bilanz. Zudem konnte der Euro seinen Vormarsch fortsetzen - er hielt sich nahezu auf dem Niveau des am Vortag erreichten Zwei-Monatshochs.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss mit einem Plus von 2,7 Prozent auf bei 9795 Punkten. Damit durchbrach das Börsenbarometer eine wichtige technische Marke und nimmt nun die 10.000 Punkte wieder in Angriff. Der breiter gefasste Topix-Index ging mit einem Aufschlag von 1,9 Prozent auf 870 Punkte aus dem Handel. Auch die Börsen in Taiwan, Hongkong, Shanghai, Südkorea, Singapur und Australien verzeichneten Gewinne. In den USA hatte der Dow-Jones-Index von guten Alcoa-Zahlen profitiert und mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 10.363 Punkten geschlossen.
"Die Zweifel am Zustand der US-Wirtschaft nahmen zuletzt zu, aber diese besser als erwarteten Zahlen von Intel haben die Stimmung am Markt gedreht", sagte Toshiyuki Kanayama, Marktanalyst bei Monex. Damit der Aufwärtstrend anhält, müssten aber auch noch die Zwischenberichte der großen US-Banken gut ausfallen, gab Hiroaki Kuramochi von Tokai Tokyo Securities zu Bedenken.
Zu den Gewinnern gehörten im Sog von Intel Technologiewerte. So stiegen die Aktien von Advantest um 5,7 Prozent. Die Anteilsscheine des Chiphersteller Tokyo Electron legten 4,1 Prozent zu. Auch Autowerte verbuchten Aufschläge. Die Papiere von Toyota und Honda kletterten 4,0 Prozent beziehungsweise 3,9 Prozent. Toyota profitierte von einer Untersuchung, nach der teils auch die Fahrer Schuld an den Problemen mit einer ungewollten Beschleunigung von Fahrzeugen Schuld gewesen sein sollen.
Ebenfalls weit oben auf der Gewinnerliste waren die Titel des zweitgrößten Baumaschinenherstellers Komatsu zu finden. Sie sprangen 5,4 Prozent nach oben, nachdem der Konzern seine Jahresprognose angehoben hatte.
Seoul auf dem Weg nach oben
Der Aktienmarkt in Seoul erreichte den höchsten Schlussstand seit über zwei Jahren. Der Kospi kletterte um 1,3 Prozent auf 1758 Punkte. Treibende Faktoren waren in erster Linie der überzeugende Quartalsbericht von Intel und die Aufschläge an den US-Börsen.
Händler rechnen mit einer weiter anhaltenden Aufwärtsbewegung. Der Kospi habe lange gekämpft, um die Marke von 1750 Zählern zu überschreiten. Es scheine nun aber, dass sich an den US-Börsen mit den Zahlen von Intel und anderer Technologieunternehmen ein Boden ausbilde.
Technologiewerte rückten mit dem guten Zahlenwerk von Intel vor. Samsung Electronics gewannen 3,5 Prozent, und Hynix stiegen um 3,4 Prozent. LG Display legten um 2,4 Prozent zu.
Wertpapierhäuser, die in jüngster Zeit hinter dem Markt zurück blieben, profitierten von dem steigenden Sentiment. Tong Yang Securities sprangen um 14,2 Prozent nach oben, Hyundai Securities legten um 10,2 Prozent zu, und Hanwha Securities gewannen 12,4 Prozent.
Zu den großen Verlierern in Fernost gehörten dagegen die Papiere des südkoreanischen Stahlkonzerns Posco, die mehr als zwei Prozent nachgaben. Der drittgrößte Stahlkonzern der Welt hatte angekündigt, dass sein Gewinn in der zweiten Jahreshälfte deutlich zurückgehen könnte.
Quelle: ntv.de, rts/DJ