Angst vor russischem Militäreinsatz Krim-Krise belastet Asien-Börsen
03.03.2014, 08:15 Uhr
Die Märkte fürchten sich vor einem möglichen russischen Militäreinsatz in der Ukraine.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der russische Einmarsch in der Ukraine bereitet den Börsianern weltweit Kopfzerbrechen. Auch in Tokio geht es deutlich abwärts. Vor allem Exporttitel müssen Federn lassen.
Die Krim-Krise hat die asiatischen Aktienmärkte belastet. An fast allen Börsen gaben die Kurse nach. Händler bezeichneten das als Reaktion auf die Ereignisse vom Wochenende. "Die risikoreicheren Anlagen erhalten einen Dämpfer, und alle flüchten sich in sichere Häfen", sagte Sam Tuck, Devisenstratege bei ANZ im neuseeländischen Auckland. In der Ukraine wächst die Angst vor militärischen Zusammenstößen, nachdem Russland faktisch die Kontrolle über die Schwarzmeer-Halbinsel Krim übernommen und das russische Parlament einen Einmarsch genehmigt hat.
Der Nikkei-Index schloss 1,3 Prozent schwächer bei 14.652 Punkten, der breiter gefasste Topix gab 1,2 Prozent auf 1196 Zähler nach. Exportwerte wie Toyota oder Canon gerieten unter Druck. Sie litten unter einem stärkeren Yen: Die japanische Währung ist bei Investoren als Fluchtwährung beliebt. Ein Dollar kostete mit 101,26 Yen so wenig wie seit fast einem Monat nicht mehr. Außerhalb Japans gaben die Aktienkurse ebenfalls nach, der entsprechende MSCI-Index notierte 0,7 Prozent schwächer.
Experten rechnen damit, dass die Lage in der Ukraine noch länger die Börsen belastet. "Mein Tipp ist, dass letztlich der Westen resigniert und vor dem Hintergrund der Geschichte einsieht, dass die Krim Russland zufällt. Aber es wird mindestens einen Monat dauern, bis das Thema sich beruhigt, und so lange bleiben die Märkte auch instabil", sagte ein Händler bei einer japanischen Bank. Für Unruhe sorgte auch die Finanzlage der Regierung in Kiew: Es ist unklar, ob das Land um einen Staatsbankrott herumkommen kann. Die Ukraine benötigt in den kommenden beiden Jahren 35 Milliarden Dollar, vier Milliarden möglicherweise sofort.
Quelle: ntv.de, rts