Marktberichte

Bergarbeiter wollen Gewinnbeteiligung Kupferpreis zieht an

Steigende Preise auf dem Kupfermarkt

Steigende Preise auf dem Kupfermarkt

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Konflikte um Bergarbeiterlöhne in Indonesien und Peru treiben den Kupferpreis nach oben, die gesteigerte Risikofreude der Anleger tut ihr übriges. Auch die Ölpreise ziehen an, dagegen wird der sichere Hafen Gold verlassen.

Arbeitskämpfe von Bergleuten in Indonesien und Peru sorgen am Kupfermarkt für steigende Preise. Das unter anderem für Stromkabel und Wasserrohre verwendete Industriemetall verteuerte sich an der London Metal Exchange (LME) um bis zu 1,3 Prozent auf 9045 Dollar pro Tonne.

Die Arbeiter in der weltweit drittgrößten Kupfermine Grasberg in Indonesien wollen vom 15. September bis 15. Oktober ihre Arbeit niederlegen, wenn der Betreiber Freeport McMoRan Copper & Gold nicht auf ihre Lohnforderungen eingeht. In der abgelegenen Mine befinden sich auch die größten Goldvorkommen der Welt.

Die Mehrheit der insgesamt 8000 gewerkschaftlich organisierten Arbeiter fordert unter anderem eine Beteiligung an den Gewinnen aus der Goldförderung, nachdem das Edelmetall mit zuletzt 1920 Dollar pro Feinunze immer wertvoller geworden ist. Die Kumpel verlangen Stundenlöhne zwischen 17,50 und 43 US-Dollar, derzeit erhalten sie zwischen 1,50 und drei Dollar. Der Betreiber Freeport hatte eine Lohnerhöhung von 22 Prozent für die nächsten zwei Jahre sowie einen Bonus von bis zu 230 Prozent auf Basis der aktuellen Preise für Kupfer und Gold angeboten, was die Gewerkschaft aber zurückgewiesen hat.    

Auch im peruanischen Bergwerk Cerro Verde ist Freeport mit einem Arbeitskampf konfrontiert. In der drittgrößten Kupfermine des Landes sind die 1100 Kumpel am Mittwoch in einen 48-stündigen Streik getreten, um höhere Löhne durchzusetzen. Peru ist weltweit der zweitgrößte Produzent von Kupfer.         

Sorgen bereitete Anlegern am Kupfermarkt die unsichere Nachfragesituation in China. Die Volksrepublik ist für 40 Prozent der weltweiten Nachfrage verantwortlich. In diesem Jahr sollen geschätzt 19 Millionen Tonnen des Metalls dorthin gehen. Die USA als zweitgrößter Konsument vereinigen rund zehn Prozent der Kupfer-Nachfrage auf sich. Die Bestände an der LME liegen derzeit bei 465.250 Tonnen und haben sich seit Monaten kaum verändert. Analysten sehen darin ein Zeichen dafür, dass die Nachfrage nicht in Schwung kommt.    

Öl wird teurer, Gold billiger

Der Kupferpreis profitierte aber auch von der neu entdeckten Risikolust der Anleger. Trotz der weiter unsicheren konjunkturellen Aussichten griffen Investoren an den Aktienmärkten zu. Das half auch dem Ölpreis auf die Sprünge: US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 87,12 Dollar je Fass, der Brent-Preis stieg um 0,4 Prozent auf 113,33 Dollar pro Barrel. Am Ölmarkt rechnen Investoren zudem mit einer höheren Nachfrage, nachdem die Lagerbestände in den USA infolge von Tropenstürmen und Lieferunterbrechungen zuletzt gesunken sein dürften.        

Das als sicherer Anlagehafen geltende Gold wurde von den Anlegern indes verschmäht. Die Feinunze des Edelmetalls verbilligte sich um 1,5 Prozent auf 1835 Dollar je Feinunze. In Euro gerechnet fiel der Preis sogar um 1,9 Prozent auf 1306 Euro pro Unze. 

Quelle: ntv.de, sla/rts

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