Schwacher Immobilienmarkt Kurse fallen an US-Börsen
05.09.2007, 17:08 UhrDie amerikanischen Börsen sind am Mittwoch mit deutlichen Verlusten aus dem Handel gegangen. Grund waren Konjunkturdaten. Der Dow-Jones-Index verlor 1,07 Prozent und schloss mit 13.305 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 1,15 Prozent auf 1472 Zähler, die Nasdaq verlor 0,92 Prozent und schloss mit 2605 Punkten.
Zunächst setzten US-Arbeitsmarkdaten die Kurse unter Druck. So war die Zahl der privat Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft im August zwar um 38.000 gestiegen. Doch das ist der geringste Anstieg seit vier Jahren. Im Vormonat waren es 41 000. Damit lag die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA im August - niedriger als erwartet - bei 115,598 Mio.
Der am Mittwoch veröffentlichte "Beige Book" genannte Konjunkturbericht der Federal Reserve legte dar, dass die jüngste Kreditkrise und die dadurch verursachten Disparitäten auf den Finanzmärkten wenig Einfluss auf das ökonomische Wachstum im August hatte. Die Volkswirtschaften der einzelnen Regionen der USA wuchsen, wenn auch mit einer geringeren Geschwindigkeit. Der Druck auf die Zentralbanker, den Leitzins zu senken, wächst indes. Die Kurse fielen, nachdem aus den Angaben zum aktuellen „Beige Book“ keine Zinssenkung in Aussicht gestellt wurde.
Der US-amerikanische Index zu den anstehenden Hausverkäufen ist im Juli um 12,2 Prozent auf 89,9 zurückgefallen. Im Juni hatte der Index noch bei 102,4 notiert. Zum Vorjahr ist der Index damit um 16,1 Prozent gesunken. Mit der aktuellen Veröffentlichung notiert der Index nun auf dem niedrigsten Stand seit September 2001. Damals hatte der Index bei 89,8 gestanden.
Die beiden großen Hypothekenversicherer MGIC Investment und Radian Group gaben am Mittwoch bekannt, dass die Fusionspläne auf Eis gelegt wurden. Die derzeitige Aufruhr auf dem Markt für Hypotheken habe den 9,4 Mrd. Dollar-Deal zu kompliziert werden lassen.
Nachdem Citigroup von Seiten der Investoren unter Druck geraten ist, fiel die Aktie um 2,1 Prozent. Es wurde die Frage aufgeworfen in wie weit der Finanzgigant Geldmarktpapieren ausgesetzt sei, die in den vergangenen Wochen international für Tumulte auf den Finanzmärkten gesorgt haben.
Im Mittelpunkt des Interesses stand am Mittwoch Apple. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft stellte der Elektronik-Gigant in San Francisco einen neuen iPod Nano vor. Der neue MP3 Spieler hat einen größeren Bildschirm als der Vorgänger, verfügt über mehr Speicherkapazität und kann wie auch der klassische iPod Videos abspielen. Die Aktien schlossen trotz der Präsentation von Konzernchef Jobs mehr als fünf Prozent im Minus.
Zum dritten Mal binnen eines Monats rief Mattel Spielwaren zurück. Auch die allseits beliebte Barbie sei betroffen. Bei dem in China produzierten Kinderspielzeug wurde Blei in der Farbe gefunden. Der Spielwarenhersteller hat mittlerweile 11 Spielzeugserien zurück beordert. In den USA sollen laut Angaben Mattels 530 000 Einheiten betroffen sein, außerhalb der USA noch weitere 318 000 Einheiten. Die Papiere verloren zunächst deutlich an Wert, erholten sich aber im Verlauf und schlossen 0,5 Prozent im Plus.
Quelle: ntv.de