China deutlich im Plus Kurse in Japan fallen
03.09.2009, 12:55 UhrDie asiatischen Indizes entwickelten sich am Donnerstag halbwegs freundlich. Im Blickpunkt stand der chinesische Aktienmarkt, wo eine deutliche Erholung stattfand, die allerdings von manchen Marktteilnehmern als rein technische Reaktion bewertet wurde. Immerhin brachte die Entwicklung in Shanghai auch die Börse in Hongkong nach oben. Etwas vorsichtiger agierten die Marktteilnehmer an den Börsen der Exportnationen Japan und Korea, wo man sich derzeit eher an den US-Konjunkturdaten orientiert. In Japan wurde der hohe Yen zu einem Belastungsfaktor, was den Markt dann vergleichsweise schlecht aussehen ließ.
In Japan gab der Nikkei 225 weitere 0,6 Prozent auf 10.215 Zähler ab, und rückte damit wieder gefährlich nahe an die psychologisch bedeutsame 10.000-Punkte-Linie heran. Der breitere Topix fiel um 0,7 Prozent auf 943 Stellen. Belastend wirkte sich dabei insbesondere der starke Yen aus, der gemeinhin die Gewinnmargen der Exportunternehmen belastet. Japans Währung war zuvor gegenüber dem Dollar auf ein neues 7-Wochen-Hoch geklettert. Die Aktien der Exportunternehmen standen dementsprechend überdurchschnittlich unter Druck. So gaben im Autosektor Honda Motor 2,4 Prozent und Toyota Motor 1,8 Prozent ab. Unter den Elektronikwerten verbilligten sich Canon um 1,4 Prozent und Ricoh um 2,1 Prozent. Die Aktie von Casio Computer ging um 3,7 Prozent nach unten. Im Gegenzug deckten sich die Anleger mit defensiven Werten aus dem Telekom-Sektor ein. Hier gewannen KDDI 2,1 Prozent und NTT DoCoMo 1,4 Prozent hinzu. Daneben war die Aktie von Dainippon Sumitomo Pharma gesucht, und verbesserte sich um 1,2 Prozent. Das Unternehmen hatte zuvor bestätigt, ein Übernahmeangebot für den US-Medikamenten-Hersteller Sepracor abgegeben zu haben.
In Korea gelang es dem Kospi, sich mit Ach und Krach ins Plus zu retten. Der Index verbesserte sich um 0,02 Prozent auf 1613 Punkte. Zur Belastung wurden insbesondere Gewinnmitnahmen von Seiten der Auslandsanleger. Dagegen gehörten die heimischen Institutionellen weiter zu den Käufern. Gesucht waren vor allem die Bankenwerte. Hier zogen KB Financial um 4,0 Prozent und Hana Financial um 9,1 Prozent an, nachdem die Ratingagentur Fitch ihren Ausblick für die Einstufung Koreas angehoben hatte. Daneben gewannen Woori Finance 8,5 Prozent hinzu. Der Finanzkonzern will offenbar in einige Fonds der US-Private-Equity-Gruppe Blackstone investieren. Robust entwickelten sich daneben die Titel aus dem Einzelhandelssektor. Hier legten Lotte Shopping 1,9 Prozent und Shinsegae 1,6 Prozent zu. Dagegen wurden im Autosektor nach den üppigen Kursgewinnen der vergangenen Wochen Gewinne mitgenommen. Kia Motors verloren dementsprechend 4,2 Prozent; Hyundai Motor rutschten sogar um 6,1 Prozent ab.
Der Aktienmarkt in Hongkong profitierte von einer deutlichen Erholung an der Börse Shanghai. Der Hang Seng Index selbst schaffte allerdings nur einen Anstieg um 1,2 Prozent auf 19,761 Zähler. Zudem befand sich das Handelsvolumen auf dem niedrigsten Niveau seit anderthalb Monaten. Besonders robust zeigten sich die Papiere aus dem Rohstoffsektor. So sprangen die Aktien von Zijin Mining um 8,5 Prozent und von Shandong Gold um 10 Prozent nach oben, nachdem zuvor auch die Gold-Notierungen deutlich angezogen waren. Aluminum Corp. of China verbesserten sich um 4,4 Prozent; Jiangxi Copper legten 5,9 Prozent zu. Daneben waren die Aktien der Lebensversicherer gefragt, die in hohem Umfang chinesische A-Shares in ihren Portfolios haben dürften. Hier gewannen China Life 2,8 Prozent und Ping An Insurance 3,1 Prozent hinzu. Die übrigen Marktschwergewichte verbuchten eher moderate Kursgewinne. So stiegen im Telekom-Sektor China Mobile um 0,5 Prozent und China Unicom um 0,4 Prozent. Die Aktie von Hutchison Whampoa verteuerte sich um 0,7 Prozent.
In China zog der Shanghai Composite Index um 4,8 Prozent auf 2845 Punkte an.
Quelle: ntv.de