Yen fällt weiter Kursfeuerwerk in Shanghai
14.01.2013, 08:03 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die japanische Börse bleibt wegen des "Tags der Volljjährigkeit" geschlossen. Umso mehr Bewegung gibt es dafür an den Börsen in Schanghai und Hongkong. Anleger spekulieren auf die weitre Öffnung des chinesischen Aktienmarktes.
Aufwärts geht es an den meisten Börsen in Ostasien. Klarer Tagessieger ist dabei die Börse in Schanghai, wo der Leitindex um über 2 Prozent nach oben schießt. In Hongkong geht es um 0,6 Prozent nach oben.
Hinter der Kaufstimmung stehen Aussagen der chinesischen Börsenaufsicht, die darauf hindeuten, dass der chinesische Aktienmarkt für Ausländer weiter geöffnet werden soll. Um den Aktienmarkt in China weiter zu entwickeln, sollen die Quoten ausländischer Investitionen deutlich erhöht werden, wie auf einer Konferenz in Hongkong verlautete.
Wichtigstes Ereignis im weiteren Wochenverlauf dürften Händlern zufolge nicht nur aus chinesischer Sicht die BIP-Wachstumszahlen am Freitag werden. Nachdem zuletzt die Außenhandelsdaten der Volksrepublik positiv überrascht hatten, warten die Akteure gespannt darauf, ob auch die BIP-Zahlen des Landes auf eine Erholung hinweisen.
Unter den Einzelwerten in Schanghai gehören Bankenaktien wie Citic Securities, Bank of China, China Construction Bank und China Merchants Bank zu den Favoriten. In Hongkong sind HSBC Holdings, Bank of China und China Everbright gesucht. Einen Kursabsturz um 15 Prozent erleben dagegen die Papiere des Logistikers Li & Fung, der vor einem operativen Gewinneinbruch von bis zu 40 Prozent gewarnt hat.
Schwacher Yen stützt Japans Export
Geschlossen ist die Börse in Tokio. Dort wird der Feiertag "Tag der Volljährigkeit" begangen. In Singapur gehandelte Futures auf japanische Aktien-Indizes legen allerdings deutlich um rund 1,5 Prozent zu, was Marktbeobachter auf die anhaltende Schwäche des Yen zurückführen, der die Exportaussichten des Landes verbessert.
Ben Kwong von KGI Asia glaubt, dass die Yen-Schwäche auch eine Rolle spielt bei den Gewinnen an den meisten anderen Börsen der Region. Japan sei eine Quelle billigen Geldes geworden und dies speise die vor allem liquiditätsgetriebene Rally an den Börsen.
Gegen den insgesamt freundlichen Trend in Ostasien geht es an der Börse in Singapur um rund 0,4 Prozent abwärts. Hier belasten neue konjunkturdämpfende Maßnahmen der Regierung, insbesondere zur Abkühlung des Immobiliensektors. So sollen die Finanzierung von Immobilienkäufen erschwert und die Immobiliensteuern angehoben werden. Aktien wie CapitaLand und City Developments verlieren bis zu 6 Prozent an Wert.
Am Devisenmarkt geht die Talfahrt des Yen weiter. Der Dollar nähert sich der Marke von 90 Yen, die er zuletzt im Juni 2010 gesehen hatte. Nach 89,20 Yen im späte US-Handel am Freitag kostet der Greenback am Montag 89,60 Yen. Die japanische Währung leidet weiter unter den Erwartungen einer weiteren geldpolitischen Lockerung, angesichts wiederholter entsprechender Forderungen des neuen Ministerpräsidenten Prime Minister.
Gespannt warten die Teilnehmer nun auf den Dienstag und eine Rede des Gouverneurs der japanischen Notenbank, Masaaki Shirakawa. Darin könnte er die Verankerung eines von der Notenbank anvisierten höheren Inflationsziels von 2,0 Prozent ankündigen, heißt es im Handel.
Quelle: ntv.de, rts/DJ