Euro-Schwäche belastet Kursverluste in Tokio
06.01.2012, 08:00 Uhr
Unfassbar: Als einziger Handelsplatz in Asien kann die Börse in Shanghai ihren Investoren ein Kursplus präsentieren.
(Foto: AP)
Die asiatischen Aktienmärkte lassen sich von anhaltenden Sorgen um die Schuldenkrise in Europa die Laune auf Aktien verderben. Auch die zunehmende Kursschwäche der Gemeinschaftswährung belastet.
Die europäische Schuldenkrise und mit ihr der schwache Euro haben die Tokioter Börse weiter im Griff. Zudem sorgten die im weiteren Tagesverlauf anstehenden US-Arbeitsmarktdaten für Dezember für Kaufzurückhaltung, ebenso wie das wegen eines Feiertags verlängerte Wochenende in Japan.
Der Nikkei-225 verlor 1,2 Prozent auf 8.390 Punkte. Der Topix gab um 0,9 Prozent auf 730 Zähler. Auch die übrigen asiatischen Börsen verbuchten mit Ausnahme von Shanghai Verluste. In Seoul, Hongkong und Australien fielen die Aktien im Schnitt um etwa ein Prozent. Taiwan und Singapur verbuchten nur leichte Verluste, während es die Shanghaier Börse knapp ins Plus schaffte.
Es seien keine Impulse in Sicht, die die Schwäche des Euro beenden dürften, auch wenn die Anleger noch so sehr danach suchten, sagte Investmentstratege Kazuhiro Takahashi von Daiwa Securities mit Blick auf in den kommenden Wochen anstehende Auktionen von Staatsanleihen in der Eurozone. Auch vom Treffen zwischen Frankreichs Präsident Sarkozy und Bundeskanzlerin Merkel in der kommenden Woche erwarte der Markt offenbar keine stützenden Aussagen.
Zwar sei die tatsächliche Auswirkung des schwachen Euros - und damit des starken Yens - auf die japanischen Exportwerte vergleichsweise gering, sagte Shoji Hirakawa von UBS. Für die Stimmung am Markt sei dies egal. "Wenn es um einen schwachen Euro geht, wird der Aktienmarkt leiden, selbst wenn die fassbaren Auswirkungen klein sind."
Unter den eurosensitiven Exportaktien verloren beispielsweise Canon 0,7 Prozent auf 3.365 Yen und Sony 2 Prozent auf 1.345 Yen. Eine Herabstufung auf "Neutral" durch Mitsubishi UFJ Morgan Stanley drückte Mitsui Mining & Smelting um 4 Prozent nach unten auf 194 Yen. In ihrem Sog verloren Nippon Steel 3,1 Prozent auf 185 Yen.
Asahi Group Holdings wurden von einem Bericht über einen angeblichen Gewinnanstieg um 14 Prozent auf ein Rekordniveau gestützt und gewannen 0,5 Prozent auf 1.697 Yen. JVC Kenwood Holdings schnellten um 9,2 Prozent nach oben auf 286 Yen, nachdem der Großaktionär Panasonic (-0,3 Prozent auf 654 Yen) angekündigt hat, seine Beteiligung an JVC durch den Verkauf all seiner JVC-Aktien zu beenden. Das sorge zwar für einen Aktienüberhang, hieß es Handel, gleichzeitig löse Panasonic aber auch die Fesseln für JVC.
Quelle: ntv.de, nne/DJ