Marktberichte

Plus 51 Prozent seit Jahresbeginn Nikkei beendet den November

In Japan steigen die Preise - und alle atmen auf.

In Japan steigen die Preise - und alle atmen auf.

(Foto: dpa)

Frische Daten zur Preisentwicklung liefern japanischen Anlegern ermutigende Signale. Der japanische Leitindex steuert auf das beste Aktienjahr in Tokio seit 1972 zu. Am letzten Handelstag des Monats geht es allerdings leicht nach unten.

Am letzten Handelstag der Woche deuten die Trendpfeile im japanischen Aktienhandel ins Minus: Der Nikkei-Index für 225 führende Werte verzeichnete zum Handelsende einen Abschlag von 65,25 Punkten oder 0,41 Prozent und kam damit auf einen Schlusskurs von 15.661,87 Punkten. Den November schloss der japanische Leitindex insgesamt mit dem stärksten Kursplus seit 2005 ab. Seit Jahresbeginn hat der Nikkei 51 Prozent zugelegt. Sollte er dieses Plus im Dezember halten, dann würde es das beste Jahr für die japanischen Aktien seit 1972. Der breiter gefasste Topix gab um 2,38 Punkte oder 0,19 Prozent auf den Stand von 1258,66 Zählern nach.

Viele Investoren nahmen Gewinne mit, nachdem die Börse am Donnerstag noch den höchsten Schlusskurs seit knapp sechs Jahren erreicht hatte. Zwar seien die jüngsten Daten zur japanischen Industrieproduktion etwas schwächer ausgefallen als erwartet, sagte Kyoya Okazawa, Aktienexperte bei BNP Paribas in Tokio. "Fundamental gibt es aber keine Gründe, Aktien zu verkaufen, nur Gewinnmitnahmen." Eine kurzfristige Korrektur sei möglich, weil viele Fonds ihre Bücher zum Jahresende schließen.

Der Yen gab nach. Er fiel zum Euro auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren und zum Dollar auf ein Sechs-Monats-Tief. Am Markt werde zunehmend damit gerechnet, dass die Bank von Japan irgendwann im kommenden Jahr zu einer weiteren geldpolitischen Lockerung gezwungen werde, sagte Okazawa. Die Hüter der japanischen Währung haben im Kampf gegen die seit Jahren lähmende Deflation die Geldschleusen zuletzt schon so weit aufgedreht wie keine andere Notenbank weltweit. Der schwächere Yen kommt den exportabhängigen japanischen Unternehmen zugute.

Außerhalb Japans legten die Aktienkurse leicht zu. Der entsprechende MSCI-Index notierte 0,2 Prozent fester. Seit Jahresbeginn hinkt er aber japanischen Börse mit einem Plus von lediglich 1,4 Prozent weit hinterher. Während die Kurse in Taiwan und Hongkong zulegten, verzeichneten die Börsen in China und Südkorea Verluste. An vielen Aktienmärkten blieb der Handel dünn, weil am Donnerstag wegen eines Feiertags die US-Börsen geschlossen waren und die US-Händler an diesem Freitag nur einen halben Tag arbeiten.

Auf Unternehmensebene finden sich in Tokio die Exportwerte auf der Liste der größten Verlierer wieder. Der gesamte Sektor hatte am Vortag deutlich zulegen können. Die Aktien des Elektronikkonzerns Panasonic etwa schlossen 2,1 Prozent im Minus. Anteilsscheine des Autobauers Toyota gaben um 0,1 Prozent nach.

Abgesehen von der laufenden Währungsdebatte bestimmten neue Daten zur konjunkturellen Lage in Japan die Gespräche: Nippon kommt im Kampf gegen die Deflation weiter voran. Die Verbraucherpreise stiegen im Oktober ohne Berücksichtigung von Nahrungsmittelpreisen um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit kletterten sie auf ein Fünfjahreshoch.

Die Daten gaben weiteren Grund zur Hoffnung, dass Japan sich langsam aus einer seit 15 Jahren anhaltenden Schwächephase befreien kann. Die Notenbank strebt innerhalb von zwei Jahren eine Teuerungsrate von zwei Prozent an. Für die Region Tokio lagen auch bereits Daten für November vor. Demnach stiegen die Verbraucherpreise ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 0,6 Prozent. Analysten waren von 0,4 Prozent ausgegangen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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