Dollar-Stärke belastet Ölpreise geben deutlich nach
12.08.2014, 17:05 Uhr
Die geopolitischen Krisen köcheln weiter. Dazu kommt eine Aufwertung des Dollar. Beides schlägt sich in den Notierungen am Rohstoffmarkt nieder.
Die Ölpreise haben am Dienstag ihre Talfahrt weiter fortgesetzt. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um ein Prozent auf 103,60 Dollar je Barrel (159 Liter) und kostete damit so viel wie zuletzt im November vergangenen Jahres. US-Leichtöl der Sorte WTI notierte mit 97,10 Dollar ebenfalls ein Prozent niedriger. Händler führten den Preisrückgang vor allem auf das hohe Angebot zurück. Die Internationale Energiebehörde (IEA) hatte erklärt, die hohe Steigerung der Ölproduktion in Nordamerika sorge für ein reichliches Angebot. Es sehe im Atlantik sogar nach einem Überschuss an Öl aus.
Auch aus der Opec wurden laut IEA für Juli höhere Fördermengen gemeldet. Ein sinkendes Angebot aus dem Irak, dem Iran und Nigeria sei dadurch mehr als kompensiert worden. Selbst Sanktionen auf den russischen Öl-Sektor blieben weitgehend folgenlos. Die Lage in einigen wichtigen Ölförderländern sei aber schwierig. Börsianer vermuten, dass Anzeichen für eine Unterbrechung der irakischen Öllieferungen die Preise doch rasch wieder in die Höhe treiben könnte - wie zuletzt im Juni.
Allerdings sei die Ölförderung im irakischen Kurdistan bisher von den Kämpfen nicht betroffen.
Die Analysten der Commerzbank verweisen darauf, dass die spekulativ orientierten Anleger sich immer mehr aus dem Ölmarkt zurückziehen. Dies verstärke den Druck auf die Preise.
Gold zieht an
Während die Signale an den europäischen Börsen auf Konsolidierung stehen, knüpfte Gold wieder an seine Aufwärtsbewegung an. Für das Edelmetall ging es 0,6 Prozent auf 1316 Dollar je Feinunze nach oben. In Euro berechnet stieg der Goldpreis sogar um 0,9 Prozent. Im Handel wurde auf das schwache ZEW-Konjunkturbarometer verwiesen. Die Daten unterstrichen die bereits existierenden Wachstumssorgen der Anleger, heißt es.
In Kombination mit den Krisen in der Ukraine, im Irak und in Israel, stehen die Zeichen nach Einschätzung von RJO Futures auf einen weiter steigenden Goldpreis. Der Preis für das Edelmetall ist dieses Jahr bereits um 8,8 Prozent gestiegen.
Quelle: ntv.de, bad/dpa/DJ