Öl wird teurer Metallpreise fallen weiter
20.11.2007, 15:10 UhrDie Preise für Basismetalle sind am Dienstag weiter gesunken. Bereits am Vortag waren die Kurse unter Druck geraten. Den Marktteilnehmern werde bewusst, dass sich die Probleme an den Finanzmärkten auch auf die Realwirtschaft auswirken, sagte Analyst Nick Moore von ABN Amro zu den fallenden Preisen.
Die Kreditkrise hemmt die Investitionsbereitschaft vieler Unternehmen und damit das Wachstum der Wirtschaft - das wiederum bremst die Nachfrage nach vielen Rohstoffen. Die Lagerhallen füllen sich bereits. "Es gibt eine Menge Faktoren, die einem Sorge machen", sagte der Experte.
Nickel verbilligte sich um rund ein Prozent auf 29.900 US-Dollar, während der Preis für Kupfer um knapp ein Prozent auf 6740 US-Dollar je Tonne sank. Damit ist der Preis für Kupfer in den vergangenen sechs Wochen um über 20 Prozent gefallen. Das Industriemetall wird in großem Umfang in der Baubranche benötigt - unter anderem für Drähte oder Rohre. Deswegen gilt Kupfer auch als Gradmesser für die Lage der Wirtschaft.
Dagegen war das oft als krisensichere Investitionsmöglichkeit geschätzte Edelmetall Gold gefragt: Die Feinunze Gold verteuerte sich auf 787 US-Dollar nach 780 am Vorabend in New York. Auch der Preis für Öl stieg wieder. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete am Mittag 95,78 US-Dollar und damit 1,2 Prozent mehr als am Vorabend, das Fass Nordseeöl verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 93,50 US-Dollar.
Händler machten für den Anstieg vor allem den schwachen US-Dollar verantwortlich. Dies könne die Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) veranlassen, höhere Preise zu verlangen, hieß es. "Da der Dollar nach wie vor schwach bleiben dürfte und die Opec darin den wichtigsten Faktor für ihre Produktionsentscheidungen sieht, bleibt der Weg zur 100- Dollar-Marke von dieser Seite frei", schrieb Rohstoff-Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank.
Zudem werde der Ölpreis von der Spekulation auf einen kalten Winter gestützt. "Die Faktoren, die den Ölpreis über 90 US-Dollar getrieben haben, sind nach wie vor vorhanden", schlussfolgerte Analyst Harry Tchlinguirian von BNP Paribas.
Quelle: ntv.de