Öl knapp unter Rekord Metallpreise ziehen an
20.07.2007, 14:07 UhrDie Preise für Industriemetalle sind am Freitag weiter gestiegen. Besonders gesucht war Blei, das 140 US-Dollar auf 3480 US-Dollar pro Tonne zulegte. Der Preis für Blei - das Metall wird in erster Linie zur Herstellung von Batterien benötigt - hat sich damit seit Jahresbeginn verdoppelt. Händler führten die Hausse vor allem auf Lieferengpässe in Australien sowie auf technische Probleme in einer Schmelzhütte in den USA zurück. Darüber hinaus sorgt der Wirtschaftsboom in China für hohe Nachfrage nach fast allen Industriemetallen.
"Die mögliche weitere Schließung australischer Häfen lässt weiter steigende Blei-Preise erwarten", sagte Analyst Michael Widmer von der Investmentbank Calyon voraus. Einige Händler vermuten aber, dass die Preisentwicklung übertrieben ist. Eine ernsthafte Korrektur sei nicht auszuschließen, hieß es bei der Commerzbank.
Die übrigen Metallpreise legten ebenfalls zu. Händler verwiesen darauf, dass Chinas Wirtschaft weiter Kupfer und andere Rohstoffe benötigt. Im zweiten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt in China um 11,9 Prozent gestiegen. Kupfer verteuerte sich um 80 Dollar auf 8050 Dollar je Tonne, Aluminium um 17 Dollar auf 2849 Dollar und Nickel um 650 Dollar auf 34.600 Dollar. Zinn gab nach dem Anstieg auf ein Rekordniveau vom Vortag wieder etwas nach.
Am Ölmarkt zog am Mittag der Preis für ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent um 0,4 Prozent auf 77,98 Dollar an und notierte damit weniger als einen Dollar unter dem Rekordhoch von 78,65 Dollar von August 2006. Das derzeit an den Finanzmärkten weniger stark beachtete US-Leichtöl legte 0,3 Prozent auf 76,13 Dollar zu. Auslöser des Preisanstiegs in dieser Woche war der überraschende Rückgang der Benzinvorräte in den USA.
Der Goldpreis pendelte um den Vortagesschluss von 677,50 Dollar je Feinunze. Sollte der Dollar wieder seine Talfahrt aufnehmen, könnte der Goldpreis wieder stärker steigen, sagten Händler.
Quelle: ntv.de