Ein Schritt vor, zwei zurück Nemax tanzt seitwärts
11.01.2002, 20:40 UhrDie deutschen Wachstumswerte waren am Freitag nicht zu großen Sprüngen aufgelegt. Händler bezeichneten den Handel als ruhig. Vor der Rede von Alan Greenspan wollte sich anscheinend niemand die Finger verbrennen.
Der Nemax 50 ging bei 1.253 Punkten praktisch unverändert aus dem Handel, der Nemax All Share legte um 0,1 Prozent auf 1.189 Punkte zu.
Um 19.45 Uhr und damit kurz vor Handelsende am deutschen Wachstumssegment sprach Alan Greenspan vor Firmenmanagern in San Francisco. Der Chef der US-Notenbank sieht für die US-Wirtschaft bei weiter bestehenden Risiken erste Anzeichen einer Stabilisierung. Die jüngsten Konjunkturdaten hätten sich auf "gemischt" von zuvor "unaufhörlich negativ" verbessert, sagte er. Kurzfristig beständen allerdings weiter bedeutende Risiken, hieß es. Mit diesen Äußerungen hat Greenspan Experten zufolge die Tür für eine weitere Leitzinssenkung Ende Januar offen gehalten.
IDS Scheer konnte die Gewinne nicht über den Tag verteidigen. Das Unternehmen hat seinen Konzernumsatz von 125,8 Mio. Euro im Vorjahr auf über 160 Mio. Euro gesteigert. Die Anleger honorierten die Zahlen nicht, die Aktie gab 0,1 Prozent auf 8,92 Euro nach.
Eine Herabstufung durch die französische Großbank BNP Paribas verhagelt Mobilcom den Tag. Die Analysten stufen die Aktien von "Neutral" auf "Underperform" herab. Das Kursziel wurde mit 17 Euro angegeben. Die derzeitige Überbewertung der Papiere des Mobilfunkbetreibers Orange werde auch die Mobilcom-Titel belasten, hieß es zur Begründung. Die Mobilcom-Aktien nahmen gleich mal ihr neues Kursziel ins Visier und verloren 1,2 Prozent auf 25,39 Euro.
Gefragt sind die Aktien von Pironet. Der Titel klettert um 7,6 Prozent auf 4,09 Euro. Nach vorläufigen Zahlen hat das Unternehmen 2001 trotz eines rückläufigen Umsatzes ein positives Vorsteuerergebnis erzielt. Der Umsatz blieb mit 24 Mio. Euro knapp unter dem Vorjahresniveau von 24,7 Mio. Euro. Während das operative Ergebnis (Ebit) auf Jahresbasis noch leicht negativ sei, sei ein positives Vorsteuerergebnis (Ebt) erzielt worden, teilte das Unternehmen mit, ohne genaue Zahlen zu nennen. Das Neugeschäft wurde als "sehr erfreulich" bezeichnet.
Augusta konnte 5,8 Prozent auf 8,35 Euro zulegen. Das Unternehmen hatte für 2002 einen Umsatz von 296 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 22,9 Millionen Euro prognostiziert. Für das abgelaufene Jahr 2001 erwartet Augusta einen Umsatz von rund 280 Millionen Euro bei einem Ebit von 15,2 Millionen Euro.
Die Aktien der Augusta-Tochter Pandatel verteuerten sich unterdessen um 2,7 Prozent auf 11,51 Euro. Händler sagten, die Papiere stiegen und fielen in letzter Zeit im Tandem.
Von einem Analystenkommentar wurde Qiagen beflügelt. Die Investmentbank Morgan Stanley rechnet bei dem Biotechtitel mit einer überdurchschnittlichen Entwicklung. Die Aktie verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 23 Euro.
Quelle: ntv.de