Neue Gewinnmitnahmen Nickelpreis bricht ein
15.05.2014, 14:38 Uhr
Zwei Hände voll Nickel.
(Foto: REUTERS)
Wer hoch steigt, fällt auch tief. Der Nickelpreis ist seit Jahresbeginn in der Spitze um bis zu 50 Prozent gestiegen. Auslöser war ein Exportstopp des weltgrößten Nickelproduzenten Indonesien. Die Party scheint zumindest vorerst vorbei.
Die Talfahrt des Nickelpreises hat sich beschleunigt. Das für die Stahlherstellung benötigte Metall verbilligte sich um bis zu zehn Prozent auf 18.090 Dollar je Tonne. Damit hat es im Vergleich zu seinem Zweieinhalb-Jahres-Hoch vom Dienstag gut 16 Prozent eingebüßt. Dabei hätten charttechnische Faktoren für zusätzliche Verkäufe gesorgt, sagten Börsianer. Auch nach dem aktuellen Kursrutsch ist Nickel aber immer noch rund 35 Prozent teurer als zum Jahreswechsel.
"Der einzige Grund, warum der Nickelpreis weiter fallen sollte, wäre eine Lockerung der indonesischen Export-Beschränkungen", sagte Analyst Mark Keenan von der Societe Generale (SocGen). Das Land ist der weltweit wichtigste Nickellieferant. Es sei aber unwahrscheinlich, dass die neue Regierung nach den Wahlen im Sommer dieses Thema oben auf ihre Agenda setze, fügte Keenan hinzu. Schließlich seien die heimischen Erzhändler und Minengesellschaften erfreut über die Preisentwicklung der vergangenen Monate. Experten gehen davon aus, dass die Nachfrage das Angebot bis ins kommende Jahr hinein übersteigen wird.
Die Einführung der indonesischen Exportbeschränkungen hatte den Nickelpreis zwischen Januar und Mitte Mai um mehr als 50 Prozent in die Höhe getrieben. Verschärft wurde die Furcht von einem Angebotsengpass von den drohenden westlichen Sanktionen gegen Russland, einen weiteren wichtigen Exporteur.
Kupfer behauptete seine Vortagesgewinne am Donnerstag weitgehend. Das Industriemetall notierte 0,2 Prozent tiefer bei 6907,50 Dollar je Tonne.
Die Ölpreise erholtne sich im Tagesverlauf leicht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete 109,50 US-Dollar. Das waren 30 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI notierte unverändert bei 102,54 Dollar. Der Markt bleibe jedoch angesichts der weiter schwelenden Ukraine-Krise gut unterstützt, sagte ein Händler.
Quelle: ntv.de, ddi/jwu/dpa