Marktberichte

Gute Laune in Fernost Nikkei arbeitet sich vor

Die Börse in Tokio schließt fester, das liegt unter anderem an Schnäppchenkäufern. Die Schuldenkrise in Europa gerät in den Hintergrund, da Konjunkturdaten aus China für Optimismus sorgen.

(Foto: REUTERS)

Trotz anhaltender Sorgen über die Schuldenkrise in Europa haben sich die Börsen in Fernost überwiegend erholt. Gestützt wurden die Märkte von Daten aus China, denen zufolge die Produktion im November stärker auf Touren gekommen ist als erwartet. Für einen Dämpfer hingegen sorgte die drohende Herabstufung der Kreditwürdigkeit Portugals durch die Ratingagentur S&P. Viele Marktteilnehmer zeigten sich abwartend vor den am Freitag erwarteten Zahlen aus den USA zur Beschäftigung und dem Weihnachtsgeschäft.

Der Nikkei-Index der 225 führenden Werte ging am ersten Handelstag des Monats mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 9988 Punkten aus dem Handel, nachdem er am Dienstag um 1,9 Prozent eingebrochen war. Der breiter gefasste Topix-Index legte um 0,6 Prozent auf 866 Zähler zu. Damit machten die Börsen in Tokio anfängliche leichte Kursverluste zum Handelsende wieder wett. Das Handelsvolumen war mit 1,7 Mrd. Aktien vergleichsweise dünn.

Auch in Shanghai wurden anfängliche Verluste wieder ausgeglichen. Die Börse in Hongkong dagegen verzeichnete Verluste. Die Indizes in Taiwan und Südkorea legten deutlich zu. In Taiwan profitierten vor allem Banktitel von den gestiegenen Gewinnerwartungen der Investoren.

In Japan erhielt der Markt Analysten zufolge weiterhin Unterstützung von der Schwäche des Yen und der Aussicht auf eine Erholung der US-Wirtschaft. Es gebe zwar sehr viele Unsicherheiten auf den Märkten, sagte der Aktienstratege Fumiyuki Takahashi von Barclays Capital Japan. "Aber die langfristigen Aussichten sind ziemlich positiv, mit hohen Erwartungen, dass die japanischen Unternehmen gut abschneiden in diesem Jahr."

Der Stratege Toshihiko Matsuno von SMBC Friend sagte, die Ängste vor Konjunkturstraffungsmaßnahmen in China und der europäischen Staatsverschuldung seien am japanischen Aktienmarkt offenbar bereits eingepreist gewesen. Nach den deutlichen Kursverlusten des Vortages hätten Anleger bei einigen bedeutenden Aktien Gelegenheitskäufe getätigt.

Toyota Motor legten um 2,8 Prozent zu und Honda um 2,3 Prozent. Auch Reederei-Aktien erholten sich von den deutlichen Verlusten des Vortages. Für Nippon Yusen ging es um 1,9 Prozent nach oben und für Mitsui OSK Lines um 1 Prozent.

Sony verteuerten sich um 1,4 Prozent. Die Stimmung für den Unterhaltungselektronik-Anbieter wirke zu Beginn der Weihnachtssaison solide, hieß es mit Verweis auch auf die Nachfrage nach der "Move" genannten Steuerungseinheit für die Spielekonsole "PlayStation 3". Zudem hat Nikko Cordial die Einstufung der Aktie mit einer Kaufempfehlung gestartet.

Aktien mit Chip-Bezug litten dagegen unter Ängsten vor zu hohen Computer-Lagerbeständen in China. Ein Credit-Suisse-Analyst warnte, überhöhte Lagerbestände dürften negativ für die Lieferkette sein. Elpida Memory fielen um 6,2 Prozent und Renesas Electronics um 3,6 Prozent.

Bei den Glasherstellern fielen Asahi Glass um 3 Prozent und Nippon Electric Glass um 3,1 Prozent nachdem Goldman Sachs die Aktien auf "Sell" bzw "Neutral" herabgestuft hatte. Das Überangebot bei LCD-Glas werde anhalten, so die Analysten.

Der Euro präsentierte sich in Fernost stabil. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte über 1,30 Dollar, nach 1,2984 Dollar im späten New Yorker Handel. Belastend wirkten sich auch hier die Sorgen um die portugiesische Kreditwürdigkeit aus. Die Ratingagentur Standard & Poor´s (S&P) hatte am Dienstagabend mitgeteilt, sie erwäge eine Herabstufung der "A-"-Bonitätsnote für das verschuldete Land. Es sei unsicher, ob Portugal Hilfen der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds annehmen müsse.

Quelle: ntv.de, rts

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