Blick nach China Nikkei arbeitet sich vor
23.08.2011, 09:35 UhrDie asiatischen Aktienmärkte folgen den US-Börsen ins Plus. Neben den positiven Vorgaben von der Wall Street geben Konjunkturdaten aus China dem Markt Auftrieb. Händler sprechen ferner von einer technischen Reaktion auf die zuletzt starken Einbußen.
Positive US-Vorgaben und unerwartet gute Konjunkturdaten aus China haben für feste Kurse am Aktienmarkt in Tokio gesorgt. Die Gewinne hielten sich allerdings wegen der Sorgen vor einer neuen globalen Rezession und einer Ausweitung der europäischen Schuldenkrise in Grenzen.
Der Nikkei ging mit einem Plus von 1,2 Prozent auf 8733 Punkte aus dem Handel, der breiter aufgestellte Topix gewann 1 Prozent auf 750 Zähler.
Angesichts der Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung stützte der besser als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindex für China den Markt. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex für China hatte im August zwar den zweiten Rückgang in Folge verbucht. Die Daten deuten aber darauf hin, dass Chinas Wirtschaft weiter robust wächst und damit der Motor der Weltwirtschaft noch intakt ist. "Es zeigt, dass in China viel passiert und die Geschäfte normal laufen", sagte ein Händler.
Börsianer warnten vor verfrühter Erleichterung nach den weltweiten Kurseinbrüchen der vergangenen Wochen. "Es ist wahrscheinlich eine technische Erholung", sagte ein Analyst. Denn viele Investoren seien von den politischen Schritten für eine Lösung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den USA und in Europa wenig überzeugt. Sie fürchten weiter ein erneutes Abgleiten der US-Wirtschaft in die Rezession, was auch die Weltwirtschaft nach unten ziehen würde.
Gesucht waren unter anderem defensive Versorgerwerte wie Kansai Electric Power, die 2,8 Prozent zulegten. Kyushu Electric Power gewannen 1,9 Prozent. Börsianer führten das unter anderem auf die Ankündigung von Ministerpräsident Naoto Kann zurück, er sei zum Rücktritt bereit. Er rechne damit, dass eine Entscheidung über seinen Nachfolger am 30. August fallen werde. Einige Investoren rechneten offenbar damit, dass der neue Premier einen atomkraftfreundlicheren Kurs fahren wird.
Auch die Automobilwerte legten zu. Toyota gewannen 2,3 Prozent, Honda 1 Prozent und Nissan gewannen 3 Prozent.
Nintendo sprangen um 9,3 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Ende Juli. Anleger spekulierten auf die Ankündigung neuer Produkte und Spiele im Rahmen der unternehmenseigenen 3DS-Messe am 19. September, hieß es aus dem Markt. Ein neues Gerät habe das Unternehmen auch "bitter nötig", sagte ein Analyst. Er verwies ferner auf Gelegenheitskäufe, nachdem der Titel zuletzt stark eingebüßt habe.
Toshiba kletterten 3,2 Prozent, was Marktteilnehmer mit der Ankündigung des Unternehmens begründeten, die Produktion von Industriemotoren für den chinesischen Markt bis 2015 um das Fünffache zu erhöhen. Zudem plane der Konzern zusammen mit Mitsui Chemicals und Mitsui & Co. den Bau des größten Solarkraftwerkes in Japan. Mitsui Chemicals gewannen 0,8 Prozent, Mitsui & Co. schlossen 0,2 Prozent im Minus.
Gegen den Markttrend verloren Softbank 2,9 Prozent und markierten damit ein neues Jahrestief.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ