Marktberichte

Wackelige Erholung Nikkei etwas fester

Nach den herben Abschlägen vom Dienstag war an den asiatischen Börsen am Mittwoch zunächst eine gewisse Erholungstendenz erkennbar. Bis Börsenschluss konnten jedoch nur Japan und Chinas Inlandsbörse wachsen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach den herben Abschlägen vom Dienstag war an den asiatischen Börsen am Mittwoch zunächst eine gewisse Erholungstendenz erkennbar. Dies konnte schlussendlich aber nicht überzeugen, so dass sich viele Marktteilnehmer später zu weiteren Verkäufen entschlossen. Lediglich in Japan und an den chinesischen Inlandsbörsen gewannen die Schnäppchenjäger heute die Überhand und brachten die dortigen Leitindizes am Ende nach oben.

In Japan erholte sich der Nikkei 225 um 0,9 Prozent auf 9840 Zähler. Die psychologisch bedeutsame 10.000-Punkte-Linie, die vor kurzem erstmals seit 8 Monaten wieder erreicht worden war, blieb damit aber in weiter Ferne. Der breitere Topix gewann ebenfalls 0,9 Prozent auf 923 Zähler hinzu. Gesucht waren unter anderem die Titel der großen Batterienhersteller. Diese profitierten zum einen von der allgemeinen Hoffnung auf steigende Umsätze durch den verstärkten Bau von Elektroautos. Zum anderen hatte die Investmentbank Nomura erklärt, demnächst einen großen Umwelttechnologie-Trust aufzubauen. Dies brachte etwa Sanyo Electric 14 Prozent nach oben, GS Yuada zogen um 12 Prozent an. Unter den Titeln der Schwerindustrie legten Kawasaki Heavy 9,4 Prozent zu, nachdem der Großabnehmer Boeing Fortschritte bei seinem neuen Dreamliner-Jet gemeldet hatte. Überdurchschnittlich entwickelten sich auch die Papiere aus dem Stahlsektor, die allerdings an den vergangenen beiden Handelstagen deutlich abgegeben hatten. Hier zogen JFE Holdings 2,8 Prozent und Nippon Steel 1,9 Prozent an. Im Autosektor gewannen Toyota Motor 0,5 Prozent hinzu; dagegen gaben Honda Motor 0,2 Prozent ab.

Die koreanische Börse zeigte dagegen nur wenige Ansätze einer Erholung. Belastend wirkte sich insbesondere aus, dass die Auslandsinvestoren weiter auf der Verkäuferseite standen. Dagegen griffen die heimischen Privatanleger nach den Abschlägen der vergangenen beiden Handelstage bereits wieder zu. Der Kospi verlor 0,57 Prozent auf 1391 Punkte. Unter Beschuss standen weiterhin die Bankenwerte. Hier gingen etwa KB Financial um 3,6 Prozent und Woori Finance um 2,86 Prozent nach unten. Im Stahlsektor verloren Posco weitere 1,3 Prozent, Dongkuk Steel verbilligten sich um 3,1 Prozent. Dagegen wurde bei den Exportwerten teilweise wieder zugegriffen. Samsung Electronics beispielsweise konnten sich um 1,8 Prozent verbessern. Im Autosektor stiegen Hyundai Motor um 0,4 Prozent; Kia Motors sprangen um 5,5 Prozent nach oben. Hier machen derzeit Gerüchte über einen Gewinnsprung im zweiten Quartal die Runde. Daneben waren auch die eher defensiven Werte gesucht. So legten etwa SK Telecom 0,6 Prozent zu, Hite Brewery verteuerten sich um 0,6 Prozent.

In Taiwan konnte der TAIEX zunächst gut zulegen. In der zweiten Handelshälfte verließ die Marktteilnehmer dann aber der gute Glauben, und die anfänglichen Gewinne wurden wieder mitgenommen. Taiwans Leitindex verlor schlussendlich 0,4 Prozent auf 6196 Punkte, und landete damit auf dem niedrigsten Niveau seit anderthalb Monaten. Das Handelsvolumen blieb mit umgerechnet rund 3 Mrd. Dollar relativ gering. Deutlich unter Druck stand beispielsweise die Aktie des Elektronik-Auftragsproduzenten HTC, die nach einer enttäuschenden Umsatzprognose für den Monat Juni um 4,6 Prozent nach unten glitt. Im Halbleitersektor gaben Taiwan Semiconductor 3,0 Prozent und United Microelectonics 0,9 Prozent ab. Etwas besser schnitten die Papiere der Notebook-Produzenten ab. Hier verloren Acer 0,3 Prozent; Asustek konnten sogar moderate 0,3 Prozent zulegen. Zuvor hatte eine Wirtschaftszeitung gemutmaßt, dass der Konzern im kommenden Jahr bis zu 1 Million seiner neuen Smartphones absetzen könnte. Deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickelten sich die Finanzwerte. Hier zogen Cathay Financial um 3,0 Prozent und Chinatrust Financial um 2,8 Prozent an.

In Hongkong verlor der Hang Seng Index weitere 0,5 Prozent auf 18.064 Stellen, und hat damit den dritten Handelstag in Folge abgegeben. Zwischenzeitlich ging Hongkongs Leitindex sogar bis auf 17.833 Zähler nach unten, schwang sich im Handelsverlauf dann aber wieder über die 18.000-Punkte-Linie. Dies war insbesondere dem späten Stimmungswandel an den chinesischen Inlandsbörsen zu verdanken, was dann auch zahlreiche Titel der in Hongkong notierten China-Unternehmen nach oben trieb. Gesucht waren etwa die Papiere verschiedener China-Banken. Hier legten Industrial and Commercial Bank 2,1 Prozent zu, China Merchants Bank erholten sich um 0,5 Prozent. Dagegen wurden die Titel der Versicherer weiter gemieden. Ping An Insurance rutschten um weitere 2,3 Prozent nach unten. Das Unternehmen hatte kürzlich gemeldet, seinen Anteil an der Shenzhen Development Bank auf bis zu 30 Prozent ausbauen zu wollen. China Life fielen um 0,5 Prozent. Und auch die Aktien aus dem Rohstoffsektor standen auf den Verkaufslisten. Unter den Ölwerten gingen PetroChina um 1,3 Prozent und CNOOC um 2,0 Prozent nach unten. Jiangxi Copper verbilligten sich um 2,6 Prozent, Aluminum Corp. of China gaben 1,0 Prozent ab. Die Aktie von China Resources Gas brach um 8,5 Prozent ein. Zuvor hatten Credit Suisse und Morgan Stanley bekannt gegeben, jeweils einen über 5-prozentigen Anteil an dem Gasversorger abgestoßen zu haben.

In China stieg der Shanghai Composite Index um 1,2 Prozent auf 2810 Stellen.

Quelle: ntv.de

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