Marktberichte

Schwache US-Vorgaben Nikkei geht die Luft aus

Die schwachen US-Arbeitsmarktdaten und die daraus resultierenden Verluste an den New Yorker Börsen sorgen auch in Asien für Sorgenfalten. Der japanische Nikkei tritt zum Wochenausklang den Gang nach unten an.

2010-09-24T060035Z_01_TOK600_RTRMDNP_3_MARKETS-FOREX.JPG3898218649040381942.jpg

(Foto: REUTERS)

Die asiatischen Börsen haben sich am Freitag uneinheitlich präsentiert. Märkte wie Südkorea, Thailand und Hongkong profitierten zwar von anhaltenden Mittelzuflüssen internationaler Investoren. Ein Wermutstropfen waren aber die schwachen Arbeitsmarktdaten aus den USA, die zuvor auch die Wall Street nach unten gebracht haben.

In Japan zeigte sich der Aktienmarkt zunächst robust, nachdem der Yen gegenüber dem Dollar gefallen war, und die Marktteilnehmer somit den Eindruck gewonnen hatten, dass Japans Notenbank ihre Währungsinterventionen fortgesetzt hatte. Eine Bestätigung dafür blieb aber aus, so dass der Nikkei 225 anschließend wieder nach unten drehte. Der Index verlor 1,0 Prozent auf 9472 Punkte, und gab damit den dritten Handelstag in Folge ab. Der breitere Topix verlor 1,0 Prozent auf 838 Zähler. Gemieden wurden angesichts des später wieder robusten Yen die Exportwerte. Hier gingen Canon um 1,7 Prozent und Sharp um 1,3 Prozent nach unten. Unter den Halbleiterwerten verloren Advantest 1,6 Prozent und Tokyo Electron 1,2 Prozent. Die Aktie des Spezialglasherstellers Asahi Glass fiel um 3,0 Prozent, nachdem gemeldet worden war, dass China gegenüber Japan einen Lieferstopp für seltene Erden verhängt haben soll. Nippon Sheet Glass gaben angesichts dessen 1,6 Prozent ab; dagegen stieg die Aktie des Metall-Recyclers Matsuda Sangyo um 2,0 Prozent. Im Autosektor verbilligten sich Honda um 0,8 Prozent und Nissan um 0,6 Prozent. Gekauft wurden weiterhin die Papiere der Immobilienunternehmen. Hier stiegen Mitsubishi Estate angesichts der jüngsten Hoffnung auf eine Stabilisierung der Grundstückspreise gegen den Trend um 0,5 Prozent; Tokyu Land gewannen 1,8 Prozent hinzu.

In Südkorea zeigte sich der Markt trotz schwacher Vorgaben aus den USA standhaft. Vor allem die Investoren aus Übersee kauften weiter zu. Der Kospi verbesserte sich um 0,8 Prozent auf 1847 Punkte. Zu verdanken war dies insbesondere den Autowerten. Hier zogen Hyundai Motor um 3,9 Prozent und Kia Motors um 5,6 Prozent an, nachdem die Ratingagentur Moody´s die Verbindlichkeiten beider Unternehmen nach oben gestuft hatte. Daneben griffen die Anleger weiter bei den Titeln der Schiffsbauer zu, was etwa Hyundai Heavy um 2,9 Prozent und Samsung Heavy um 3,6 Prozent nach oben brachte. Die Aktie des Baukonzerns Hyundai Enginnering & Construction verbesserte sich um 3,2 Prozent. Hier dürfte demnächst der Verkauf des Anteilspakets eines Gläubigerkonsortiums zum Abschluss kommen. Schwäche zeigten allerdings die Technologiewerte, die unter den enttäuschenden US-Wirtschaftsdaten litten. Samsung Electronics gaben 2,3 Prozent und LG Electronics 3,8 Prozent ab; die Aktie von Hynix Semiconductor rutschte um 4,5 Prozent ab. Unter den übrigen Marktschwergewichten stiegen Korea Electric Power um 0,7 Prozent; das Papier des Stahlriesen Posco gewann moderate 0,2 Prozent hinzu.

In Hongkong setzte der Hang Seng Index seine jüngste Erholung fort. Der Index verbesserte sich um weitere 0,33 Prozent auf 22.119 Punkte, und erreichte damit ein neues 5-Monats-Hoch. Im Blickpunkt stand dabei das IPO des Kosmetikunternehmens Magic Holdings, das außerordentlich erfolgreich verlief. Dies bestätigte die Anleger in der Haltung, dass die Aufnahmefähigkeit des Marktes wieder auf ihr früheres Niveau zurückgekehrt sei, und brachte etwa die Aktie des Börsenbetreibers HK Exchanges um 3,8 Prozent nach oben. Gefragt waren daneben weiterhin die Aktien der Immobilienunternehmen. Cheung Kong verbesserten sich um 1,4 Prozent und Henderson Land um 1,2 Prozent. Im Telekomsektor stiegen China Mobile um 0,4 Prozent; dagegen gaben China Unicom nach den Neukundendaten vom Wochenbeginn weitere 1,0 Prozent ab. Die Aktie des Festnetzbetreibers PCCW sprang um 3,7 Prozent nach oben, nachdem eine Zeitung gemeldet hatte, dass der Konzern seine Kabelfernseh-Sparte an die Börse bringen wolle. Die Finanzwerte zeigten sich dagegen überwiegend schwächer. Hier verloren Bank of China 0,5 Prozent; HSBC gingen um 0,6 Prozent nach unten, nachdem Gerüchte laut geworden waren, wonach der CEO des Finanzkonzerns demnächst seinen Hut nehmen werde. Daneben verbilligten sich unter den Exportwerten Esprit angesichts der schwachen US-Wirtschaftsdaten um 2,4 Prozent; Li & Fung gaben 1,7 Prozent ab.

In Taiwan verlor der TAIEX 0,4 Prozent auf 8166 Punkte. Indiens Sensex stieg dagegen bisher um 0,7 Prozent auf 20.002 Zähler. In Thailand kam der SET bislang um 0,1 Prozent auf 948 Stellen voran.

In China fand feiertagsbedingt kein Handel statt.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen