Banger Blick nach Amerika Nikkei geht runter
03.06.2011, 09:30 UhrDie angespannte wirtschaftliche Lage in den USA verdirbt den Anlegern in Asien weiterhin die Stimmung. Mit den japanischen Indizes geht es auch am Freitag bergab. Zudem wird der Akltienhandel in Tokio durch die politischen Krise in Japan negativ beeinflusst.
Die Krise des US-Arbeitsmarkts hat an den Fernost-Börsen für Kursverluste gesorgt. Allein schon die Aussicht auf enttäuschende Zahlen zur Job-Entwicklung im Mai drückte am Freitag auf die Stimmung der Anleger. Sie machten sich darauf gefasst, dass weitere Negativmeldungen im Verlauf des Tages ihrem Konjunkturpessimismus neue Nahrung geben dürften.
Auch die politische Ungewissheit belastet noch immer den Aktienhandel in Japan, wo Ministerpräsident Naoto Kan mit Mühe ein Misstrauensvotum überstand. Er hatte seinen Rücktritt für einen späteren Zeitpunkt angekündigt. Bankentitel und die Aktien des AKW-Betreibers Tepco bauten ihre Verluste aus, weil Unklarheit über eine Beteiligung der Tepco-Gläubiger an den Kosten für die Atomkatastrophe herrschte.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss in Tokio 0,7 Prozent im Minus bei 9492 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 1,1 Prozent auf 816 Punkte. Auch die Börsen in Hongkong und Singapur gaben nach. Der Markt in Südkorea trat auf der Stelle, während Schnäppchenjäger die Börse in Shanghai in Schwung brachten. Der Aktienmarkt in Taiwan legte zu, beflügelt von Kursgewinnen des Smartphone-Herstellers HTC.
Vom Verkaufserfolg der Alleskönner-Handys sowie von Tablet-Computern verspricht sich der japanische Elektronikkonzern Sharp ein deutliches Gewinnplus im laufenden Geschäftsjahr. Sharp-Titel lagen gut 0,1 Prozent im Plus.
Abgestraft wurde dagegen der Unterhaltungskonzern Sony, der erneut Opfer eines Hackerangriffs wurde. Die Gruppe LulzSec erklärte, sie habe auf Server von Sony Pictures Entertainment und damit auf persönliche Daten von mehr als einer Million Kunden zugreifen können. Sony-Papiere verbilligten sich um 0,6 Prozent. Um 2,2 Prozent nach unten gingen Nikon-Titel, nachdem Deutsche Securities die Bewertung für das Papier gesenkt hatte.
Ihr Missfallen brachten die Anleger auch über Mazda zum Ausdruck. Der japanische Autobauer will einem Zeitungsbericht zufolge bis etwa 2013 seine Produktion in den USA einstellen und ein Gemeinschaftsunternehmen mit Ford aufgeben. Mazda-Papiere gaben ein Prozent nach.
Das Aktiengeschäft in Japan wird weiter von den Folgen der Katastrophe im Tepco-Atomkraftwerk Fukushima belastet. "Es gibt zu viele Unsicherheitsfaktoren in der Politik", sagte Kyoya Okazawa von BNP Paribas. Die Anleger fürchteten, dass sich die Lage von Tepco und den Banken auch mit einer neuen Regierung nicht verbessern werde. Tepco-Papiere büßten rund sechs Prozent ein.
Quelle: ntv.de, rts