Gewinne in Tokio Nikkei legt zu
25.02.2013, 07:34 Uhr
(Foto: AP)
Die Börse in Tokio startet mit Gewinnen in die neue Woche. Berichte, dass Haruhiko Kuroda, der sich für eine aggressive Lockerung der Geldpolitik ausspricht, neuer japanischer Notenbankchef wird, sorgen für Unterstützung.
In Japan bestimmt zum Wochenstart die Geldpolitik das Geschehen. Berichte über die Nominierung von Haruhiko Kuroda, einem Befürworter einer lockeren Geldpolitik, zum Chef der japanischen Notenbank, drücken den Yen kräftig ins Minus und beflügeln den Nikkei-Index, der die Liste der Gewinner in Ostasien deutlich anführt. Belastet von einem schwachen vorläufigen Einkaufsmanagerindex in China legen die restlichen asiatischen Börsen dagegen lediglich leicht zu.
Mit einem Plus von 2,4 Prozent auf 11.660 Punkte tendierte der Nikkei-Index erstmals seit Ende September 2008 wieder über der Marke von 11.600 Punkten. Besonders gefragt waren angesichts des schwächeren Yen die Aktien von exportorientierten Unternehmen.
"Die zunehmende Klarheit, wer künftig die japanische Notenbank leiten wird, hat an den Märkten zu Euphorie geführt und den Kurs des Yen belastet", sagte Tim Waterer von CMC Markets. Jedoch hätten bereits Gewinnmitnahmen eingesetzt, fügte er hinzu. Beflügelt von einer wahrscheinlichen Fortsetzung der lockeren Geldpolitik in Japan, gewann der US-Dollar gegenüber dem Yen kräftig an Wert. Nachdem er zwischenzeitlich schon bei 94,77 Yen lag, kostete er 94,06 Yen nach 93,40 Yen im späten New Yorker Handel.
Nachdem Sharp Kooperationsverhandlungen mit Hon Hai Precision Industry beendet und eine Kapitalerhöhung über 200 Milliarden Yen angekündigt hat, kletterten die Aktien des Konzerns um 6,8 Prozent. Im Finanzsektor gewannen Mitsubishi UFJ Financial 2,5 Prozent.
Auf dem Handel an den restlichen asiatischen Börsen lastete der Rückgang des HSBC-Einkaufsmanager-Index für das Verarbeitende Gewerbe in China. Mit 50,4 im Februar liegt das Barometer nach 52,3 im Januar nur noch knapp über der Marke von 50 und damit im Expansion anzeigenden Bereich. Einige Beobachter betonen indes die positiven Effekte der schwächeren Daten. "Ein höherer Wert beim Einkaufsmanager-Index hätte Befürchtungen über stärkere regulatorische Eingriffen der Regierung Auftrieb verschafft", sagte Chi Lo von BNP Paribas Investment Partners. Den Rückgang beim Einkaufsmanagerindex begründete er unter anderem mit den Neujahrsfeierlichkeiten.
In Hongkong wurde der Handel zusätzlich von der Erhöhung von Steuern wie beispielsweise einer höheren Grunderwerbssteuer gebremst. Zu den Verlierern gehörten insbesondre Immobilienwerte: die Aktien von Sun Hung Kai Properties gaben 2,2 Prozent nach, und die Papiere von Sino Land verloren 1,9 Prozent. Insgesamt sind die Verluste damit jedoch geringer als noch im Oktober, als die Regierung das zuletzt regulatorisch in den Immobilienmarkt eingegriffen hatte.
In Korea gab der Leitindex ebenfalls nach. Hier lastete der schwache Yen auf den Aktien exportorientierter Konzerne: Hyundai Motor verloren 1,6 Prozent, SK Hynix gaben 0,5 Prozent ab und Hyundai Heavy Industries sanken um 0,9 Prozent. Bergauf ging es dagegen für die Titel von Samsung Electronics. Nachdem der Apple-Rivale seinen neuen Tablet-Computer vorgestellt hatte, stieg der Kurs um 0,7 Prozent.
Quelle: ntv.de