Gute Laune in Fernost Nikkei legt zu
24.10.2011, 09:25 UhrPositive Konjunkturdaten aus China verleihen den Börsen in Asien Auftrieb. Außerdem stützen Hoffnungen auf eine umfassende Lösung der europäischen Schuldenkrise die Kurse.
Die Hoffnungen auf ein Ende der Euro-Schuldenkrise und abnehmende Sorgen über eine harte Landung der chinesischen Wirtschaft haben der Börse in Tokio am Montag zu deutlichen Aufschlägen verholfen. Der Nikkei kletterte 1,9 Prozent auf 8844 Punkte, während der breiter aufgestellte Topix mit einem Plus von 1,5 Prozent auf 755 Zähler aus dem Handel ging. Auch die Aktienmärkte in Taiwan, Singapur, Südkorea, Hongkong und Shanghai verzeichneten zum Teil deutliche Gewinne.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) der Großbank HSBC für die Industrie der zweitgrößten Volkswirtschaft war erstmals seit drei Monaten wieder gestiegen und dämpfte damit Sorgen über eine allzu abrupte Abschwächung der chinesischen Wirtschaft.
"Die Nachrichten aus Europa stimmen zuversichtlich", sagte Portfolio-Manager Koichi Ogawa von Daiwa SB Investments. Schon die US-Börsen hätten am Freitag aufgrund dieser Zuversicht zugelegt, und der japanische Markt hole dies nun nach. Allerdings kommen die Euro-Länder im Kampf gegen die Schuldenkrise nur schrittweise voran. Wie erwartet ging der Eurozonen-Gipfel am Sonntagabend ohne konkrete Ergebnisse zu Ende. Etliche Regierungen betonten zwar, man komme gut voran. Entscheidungen etwa über Griechenland oder einen effektiveren Euro-Rettungsschirm sollen aber erst am Mittwoch fallen, wenn sich die Staats- und Regierungschefs der 17 Euro- und der übrigen zehn EU-Regierungen erneut in Brüssel treffen.
Nach Einschätzung eines Analysten von Chibagin Asset Management dürfte das weitere Aufwärtspotenzial in Tokio jedoch begrenzt sein, da bislang Unsicherheit darüber bestehe, in wie weit sich der anhaltend feste Yen und die Flutkatastrophe in Thailand auf die Ergebnisse japanischer Unternehmen im dritten Quartal ausgewirkt hätten. Diese Unsicherheit spiegele sich unter anderem in einem anhaltend niedrigen Umsatzvolumen wider.
Exporteure im Plus
China-orientierte Exportwerte zählten zu den stärksten Gewinnern. Fanuc zogen um 3 Prozent an, Komatsu um 4,2 Prozent und Hitachi Construction Machinery um 5 Prozent.
Bridgestone verteuerten sich um 4,1 Prozent. Der Reifenhersteller will seine Rendite in den nächsten Jahren kräftig steigern. Im Automobilsektor kletterten Toyota um 1,3 Prozent und Honda um 2,6 Prozent. Solide Unternehmenszahlen aus den USA hätten Hoffnungen auf gute Halbjahreszahlen bei den japanischen Autobauern gemacht, hieß es zur Begründung.
Tepco gewannen bei hohem Volumen 8 Prozent, gestützt von Meldungen, nach denen der Versorger Aktien und Beteiligungen verkaufen will, um mit den Erlösen Entschädigungszahlungen für Opfer der Atomkatastrophe in Fukushima zu begleichen.
Deutlich abwärts ging es dagegen erneut für die Olympus-Aktie. Sie fiel um knapp elf Prozent auf den tiefsten Stand seit über 13 Jahren. Der Kamera-Hersteller hatte am Mittwoch eingestanden, in Zusammenhang mit einem Zukauf ungewöhnlich hohe Summen an Berater gezahlt zu haben. In den vergangenen sechs Handelstagen war die Olympus-Aktie bereits um rund 50 Prozent eingebrochen.
Sony verbilligten sich um 1,3 Prozent. Der Elektronikunterhaltungskonzern hinke dem Wettbewerber Panasonic bei der Restrukturierung des Portfolios hin zu mehr Effizienz und einer stärkeren Ausrichtung auf mobile Endgeräte bislang hinterher, hieß es von Analysten.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ