Notenbank enttäuscht den Markt Nikkei schließt im Minus
12.07.2012, 09:37 UhrDie japanische Zentralbank wird ihre Geldpolitik nicht weiter lockern. Die Börse in Tokio reagiert verschnupft.
Die Aktienmärkte in Fernost haben Verluste eingefahren. Börsianer führten das auf Sorgen über den Konjunkturverlauf zurück. Zudem habe die Zurückhaltung der japanischen Notenbank die Kurse in Tokio gedrückt, hieß es. Die Bank wird ihre Geldpolitik nicht weiter lockern.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index weitete seine anfänglichen Verluste nach der Mitteilung der japanischen Notenbank aus und schloss mit einem Minus von 1,4 Prozent bei 8720 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 1,2 Prozent auf 747 Punkte.
Nach unten ging es auch an den Aktienmärkten in Südkorea, Taiwan, Australien, Hongkong und Singapur. Doch der Markt in Shanghai stemmte sich gegen den Abwärtstrend. Chinas Wirtschaft ist einer Regierungskommission zufolge im zweiten Quartal wohl um rund 7,5 Prozent gewachsen und blieb damit zwar weit hinter früheren Steigerungsraten. Das aufgelegte Konjunkturpaket gewinne aber an Zugkraft und werde das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte ankurbeln, sagte Yu Bin, Direktor des makroökonomischen Forschungsinstituts. Die offiziellen Wachstumsraten für die Zeit von April bis Juni will China am Freitag vorlegen.
Bei den Einzelwerten gehörte in Tokio Asahi Glass zu den größten Verlierern. Die Papiere des Glasherstellers brachen um fast 7 Prozent auf ein Dreijahrestief ein, nachdem der Glashersteller seine Gewinnprognose für 2012 gesenkt hatte.
Die abwartende Haltung der Bank of Japan belastete vor allem die Bankenwerte. Mitsubishi UFJ, Sumitomo Mitsui und Nomura Holdings gaben deutlich ab. "Nach den Leitzinssenkungen in Korea und Brasilien ist es merkwürdig, dass die Bank of Japan den Ball nicht wie alle anderen spielt", sagte Hideyuki Ishiguro von Okasan Securities. "Die Aktienanleger sehen die Bank of Japan als zu zaghaft und zu spät mit ihrer Politik und monieren einen Mangel an Unterstützung für die Märkte."
Quelle: ntv.de, jga/rts