Marktberichte

Monatsende in Tokio Nikkei schließt im Plus

Bündelweise Konjunkturdaten: Vor dem Wochenende schaltet der Nikkei in den Gewinnmodus um.

Bündelweise Konjunkturdaten: Vor dem Wochenende schaltet der Nikkei in den Gewinnmodus um.

(Foto: dpa)

Im japanischen Aktienhandel sehen furchtsame Investoren ihre Befürchtungen nach dem erneuten Kurseinbruch des Vortages vor dem Wochenende nicht bestätigt: Anleger nutzen die Rückschläge zum Einstieg. In Tokio wird wieder gekauft.

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Die nachlassende Angst vor einem baldigen Ausstieg aus der ultra-lockeren Geldpolitik in den USA hat an der Tokioter Börse vor dem Wochenende eine breite Erholungsbewegung ausgelöst.

In Japan wollten Anleger die Chance zum Einstieg offenbar nicht ungenutzt verstreichen lassen: Nach dem Kursrutsch von mehr als fünf Prozent am Vortag ergaben sich reihenweise günstige Gelegenheiten, Aktien zu kaufen. "Das ist kein Bärenmarkt, sondern nur eine Korrektur", fasste Kenichi Hirano von Tachibana Securities die Lage zusammen.

Der Nikkei-Index ging nach teils deutlich besseren Zwischenständen schließlich mit einem Plus von 1,36 Prozent bei 13.774,54 Punkten aus dem Handel. Aus dem Mai verabschiedete er sich dennoch zum ersten Mal seit zehn Monaten mit einem Verlust. Er betrug auf Monatssicht 0,6 Prozent. Ohne die Kursabschläge hätte es beim Nikkei die längste Hausse seit 1972 gegeben. Der breiter gefasste Topix rückte um 1,36 Prozent auf 1135,78 Stellen vor.

Der MSCI-Index für die Region Asien-Pazifik unter Ausschluss Japans fiel um 0,35 Prozent. Er war am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen gefallen. Die anderen wichtigsten Börsen in Fernost lagen im Minus oder notierten nur leicht im Plus.

Auslöser für die neue Zuversicht war Beobachtern zufolge folgende Überlegung: Am Vortag waren US-Konjunkturdaten nicht so stark ausgefallen wie erwartet. So stieg das revidierte Bruttoinlandsprodukt der weltgrößten Volkswirtschaft im ersten Quartal im Jahresvergleich um 2,4 Prozent und damit geringer als erhofft. Auch die Entwicklung am Arbeits- und am Immobilienmarkt blieb hinter den Erwartungen zurück. Dies werteten Investoren als Signal, dass die US-Notenbank ihre Politik des billigen Geldes fortsetzen wird.

Der Yen zeigte sich im Vergleich zum New Yorker Handel am Donnerstagabend fast unverändert. Dennoch konnten Exportunternehmen zulegen. So stiegen Papiere des Roboterherstellers Fanuc um 4,3 Prozent. Bei Sony betrug der Zuwachs 2,1 Prozent. Der Elektronikkonzern konnte auch von einem CNBC-Bericht profitieren, nach dem Morgan Stanley und Citigroup beauftragt wurden, eine von einem Hedgefonds geforderte Abspaltung der Unterhaltungssparte zu prüfen. Dazu gehört ein Hollywood-Filmstudio und ein Plattenlabel, das Stars wie Alicia Keys oder Paul Simon unter Vertrag hat.

Am Donnerstag waren die Kurse an der Tokioter Börse erneut in beunruhigenden Ausmaßen eingebrochen: Der Nikkei verbuchte zum Handelsende am Vortag einen massiven Verlust von 737,43 Punkten oder 5,15 Prozent bei 13.589,03 Punkten. Damit fiel das Marktbarometer unter die psychologisch wichtige Marke von 14.000 Punkten. Der breit gefasste Topix fiel um 44,45 Punkte oder 3,77 Prozent auf 1134,42 Punkte. Händler erklärten die Verluste mit den schwachen Vorgaben der Wall Street und dem Anstieg des Yen.

Zuversichtliche Vorgaben

Am Vorabend hatten schwache US-Konjunkturdaten an der Wall Street die Furcht vor einer Straffung der Geldpolitik zerstreut und die Kurse gestützt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte 0,1 Prozent auf 15.324 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 0,4 Prozent auf 1654 Zähler. Der Index der technologielastigen Nasdaq schloss 0,7 Prozent höher bei 3491 Punkten.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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