Marktberichte

Gewinnmitnahmen in Japan Nikkei schließt schwächer

(Foto: REUTERS)

Die asiatischen Börsen gehen im Minus aus dem Handel. Als ein Grund gilt einmal mehr die Hängepartie bei den Verhandlungen über Milliardenkredite für das von einer Staatspleite bedrohte Griechenland.

Wenig hat sich am Donnerstag am Tokioter Aktienmarkt getan. Börsianer sprachen von einem zuletzt überkauften Markt und wenig veränderten Kursen am Devisenmarkt, was letztlich zu leichten Verkäufen eingeladen habe. Andere verwiesen auf das Gezerre um neue Milliardenhilfen für Griechenland. Wieder andere sprachen von Gewinnmitnahmen.

Der 225 Punkte umfassende Nikkei-Index ging mit einem Minus von 0,2 Prozent auf 9238 Zählern aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix verlor 0,3 Prozent auf 800 Punkte.

Trotz der Kursrückgänge zeigten sich Analysten von der Stärke der Märkte überzeugt. Dass Auto- und Finanztitel nach den jüngsten kräftigen Kursgewinnen nun nicht eingebrochen seien, sei ein Zeichen für die robuste Stimmung am Markt, sagte Yumi Nishimura von Daiwa Securities in Tokio. Noch am Mittwoch waren die Kurse an der asiatischen Leitbörse auf den höchsten Stand seit sechs Monaten gestiegen.

Am Donnerstag legten die Börsen asienweit offenbar eine Verschnaufpause ein. "Die Märkte scheinen müde, aber nicht verängstigt zu sein", analysierte Barclays Capital. Ausschlaggebender Faktor sei immer noch die überraschende Entscheidung der japanischen Notenbank vom Dienstag für eine weitere geldpolitische Lockerung. Nach unten sehe der Markt aber angesichts der reichlich vorhandenen Liquidität gut abgesichert aus, hieß es mit Blick auf die jüngste Ausweitung des Volumens für Wertpapierkäufe durch die japanische Notenbank.

Fanuc (-1,1 Prozent) und Fast Retailing (-0,9 Prozent) wurden exemplarisch für die Neigung zu Gewinnmitnahmen bei Aktien genannt, die zuletzt gut gelaufen waren. Dagegen seien zurückgebliebene Titel wie KDDI gesucht gewesen. Sie gewannen 4 Prozent.

Versorger profitierten von einem Pressebericht, wonach die regierende Demokratische Partei derzeit überprüfte und abgeschaltete Atomkraftwerke wieder anlaufen lassen will. Tepco legten 3,8 Prozent zu.

Ein negativer Analystenkommentar der UBS sorgte unterdessen für Kursverluste im Reedereisektor. Mitsui OSK Lines gaben um 2,8 Prozent nach. Für Gesprächsstoff sorgte einmal mehr Olympus, nachdem frühere führende Mitarbeiter im Zusammenhang mit dem Bilanzskandal des Unternehmens festgenommen wurden. Die Aktie verlor daraufhin 2,4 Prozent.

Zu den Tagesfavoriten gehörten die Aktien von Halbleiterherstellern, die von zunehmendem Konjunkturoptimismus profitierten, wie es hieß. Shin-Etsu Chemical zogen um 2,8 Prozent an, Advantest um 3,6 Prozent und Tokyo Electron um 1,8 Prozent. Die am Vortag um über 14 Prozent eingebrochenen Elpida Memory gingen 0,3 Prozent leichter aus dem Tag. Das Unternehmen gilt angesichts seiner Verschuldung als existenzgefährdet, wovon Analysten zufolge andere Chiphersteller profitieren dürften.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen