Marktberichte

Intel im Fokus Nikkei schwächelt

In Tokio stand die Chip-Branche im Fokus.

In Tokio stand die Chip-Branche im Fokus.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Börsen in Asien haben sehr unterschiedlich auf die Zahlen von Intel reagiert. Während an den meisten Börsenplätzen das gute Ergebnis des weltgrößten Chipherstellers Technologieaktien anschob, konzentrierten sich die Händler in Tokio darauf, dass der US-Konzern trotz des guten Zwischenberichts seine Investitionsausgaben kappt. Dort gaben Chipaktien nach und zogen den Markt mit nach unten. Zusätzlich belastete die Herunterstufung der Goldman Sachs-Aktie durch die einflussreiche Analystin Meredith Whitney auch den japanischen Finanzsektor.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor bis zum Handelsschluss 0,16 Prozent auf 10.060 Punkte. Der breiter gefasste Topix gab 0,8 Prozent ab auf 894 Punkte. Die Börsen in Südkorea, Taiwan, Hongkong und Shanghai legten dagegen alle deutlich zu. Der Markt in Taiwan kletterte getrieben von Technologiewerten sogar auf den höchsten Schlussstand seit fast 16 Monaten.

Im Fokus stand nach den Zahlen von Intel, die nach Börsenschluss in New York vorgelegt wurden, die Chipbranche. Der Konzern gilt als Barometer für den globalen PC-Markt. Er profitierte im dritten Quartal von einer wieder anziehenden Nachfrage nach Computern. Der taiwanische Chiphersteller TSCM legte 2,8 Prozent zu. In Japan büßten dagegen die Aktien von Chip-Ausrüstern wie Tokyo Electron 0,5 Prozent ein. Nikon-Papiere verloren 0,7 Prozent und Disco 1,3 Prozent. Der Markt in Tokio habe Schwierigkeiten, Widerstände zu durchbrechen, sagte Analyst Kenichi Hirano von Tachibana Securities. "Das wird schwer, solange Investoren nicht von der Nachhaltigkeit guter Unternehmensergebnisse überzeugt sind."

Mit Spannung warten Marktteilnehmer auch auf die Quartalsberichte mehrerer US-Banken. JP Morgan Chase legt seinen Geschäftbericht am Mittwoch vor, Goldman Sachs zieht am Donnerstag mit seinen Zahlen nach. Im Vorfeld verloren die Aktien japanischer Finanzhäuser an Wert. Zu den größten Verlierern zählte Sumitomo Mitsui Financial, dessen Aktienkurs 4,6 Prozent einbüßte. Die Papiere von Japans zweitgrößter Bank Mizuho Financial gaben 4,8 Prozent ab.

Gewinne in Seoul

Kursgewinne bei Stahl- und Chipwerten sorgten an der Börse in Seoul für eine festere Tendenz. Bei weiter recht dünnen Umsätzen erhöhte sich der Kospi um 1,2 Prozent auf 1649 Punkte und legte damit nach zuletzt zwei Handelstagen mit Kursverlusten wieder zu. Gestützt wurde das Sentiment von den soliden Intel-Zahlen, sagte ein Händler.

Allerdings gebe es bei den Investoren nun Sorgen hinsichtlich der weiteren Erholung der Unternehmensgewinne im vierten Quartal. Möglicherweise könnten diese im dritten Quartal ihre Spitze erreicht haben, fügte ein Analyst hinzu. Insgesamt hätten sich die Investoren vor dem Hintergrund der in dieser Woche noch anstehenden Zahlen der US-Banken noch zurückgehalten. Bei den Chipwerten gewannen Samsung Electronics 1,6 Prozent, Hynix legten um 1 Prozent zu.

Die Stahlwerte stiegen in Erwartung guter Zahlen von Posco und aufgrund positiver Analysten-Kommentare. Nach dem Goldman Sachs sich am Vortag "maximum bullish" für die asiatische Stahlindustrie gezeigt hatte, haben sich nun auch die Analysten von Morgan Stanley zuversichtlich geäußert und die Prognose für den Stahlpreis in den Jahren 2009 bis 2011 um 2 bis 8 Prozent angehoben. Zudem wurden die Gewinnschätzungen für diesen Zeitraum um 20 bis 25 Prozent erhöht. Posco legten um 4,3 Prozent zu, Hyundai Steel stiegen um 6,7 Prozent.

LG Chem kletterten nach guten Zahlen für das dritte Quartal um 1,4 Prozent. Dagegen zeigten sich die Finanzwerte im Vorfeld der Ergebnisse der großen US-Banken mit Abgaben. Hier gaben Shinhan Financial um 0,2 Prozent nach, Hana Financial Group fielen um 1,8 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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