Rückenwind aus den USA Nikkei schwingt sich hoch
16.10.2012, 08:46 Uhr
(Foto: REUTERS)
An den ostasiatischen Märkten hallen positive Vorgaben der Wall Street nach. Anleger honorieren die jüngste Gewinnvorlage der Citigroup. Mut machen auch unerwartet stark ausgefallene US-Einzelhandelsdaten. Das sorgt auch in Asien für Konjunkturhoffnung.
Die asiatischen Aktienmärkte sind am Dienstag den positiven Vorgaben aus den USA gefolgt und haben zum Teil kräftige Aufschläge verbucht. Händler verwiesen auf ermutigende Geschäftszahlen der drittgrößten US-Bank Citigroup sowie robuste Zahlen zur Entwicklung des Einzelhandels in der weltgrößten Volkswirtschaft. Zudem sorgte die Annahme für Erleichterung, dass Griechenland die laufenden Gespräche zur Überbrückung einer Finanzierungslücke bald positiv abschließen könne.
"Die Aktien werden auch von der Tatsache gestützt, dass Europa nun ein Sicherheitsnetz am Start hat, das verhindert, dass die Schuldenkrise außer Kontrolle gerät", sagte Masahide Tanaka von Mizuho Trust & Banking unter Verweis auf den gestarteten dauerhaften Euro-Rettungsschirm ESM.
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,4 Prozent fester bei 8701 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index legte 1,3 Prozent zu auf 732 Zähler. Trotz der Aufschläge rechneten Anleger nicht mit größeren Bewegungen in den nächsten Tagen. Es sei eher unwahrscheinlich, dass die Investoren mit ganzer Kraft auf Einkaufstour gingen, bevor die Unternehmen ihre Gewinne und Prognosen veröffentlicht hätten, sagte Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities. Am Dienstag wollten nach US-Börsenschluss die Schwergewichte Intel und IBM Einblick ins abgelaufene Quartal geben. Die großen japanischen Konzerne folgen in den nächsten Tagen und Wochen. Auch außerhalb Japans lagen die wichtigen Indizes im Plus. So gewann der breit gefasste MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans 0,6 Prozent.
Stützend am Tokioter Markt wirkte sich die Erholung der Aktien des Netzbetreibers Softbank aus: Die Japaner kaufen für bis zu 20 Mrd. Dollar bis zu 70 Prozent am amerikanischen Markt-Dritten Sprint. Nachdem seit Freitag über solch einen Deal spekuliert worden war, verloren die Titel seither in der Spitze 20 Prozent. Am Dienstag setzten sie dann zur Erholung an und gewannen 9,5 Prozent.
Auch die Aktien von Nissan Motor standen im Mittelpunkt. Renault und Nissan wollen im Zuge der Absatzkrise ihre Sparanstrengungen offenbar verdoppeln. Die Allianz des französischen und des japanischen Autobauers solle von 2016 an jährliche Einsparungen von vier Milliarden Euro bringen, sagten mit den Plänen vertraute Personen am Montag. Die Nissan-Aktie legte rund ein Prozent zu.
Kurzfristig richteten sich die Blicke der Anleger auch auf Spanien. Dass das Land bereits beim anstehenden EU-Gipfel am Vortag einen Antrag auf umfassende EU-Hilfen stellt, wird aber nicht erwartet. Am Vormittag steht für Spanien mit der Emission neuer Anleihen ein weiterer Vertrauenstest an.
Quelle: ntv.de, rts