Wirtschaft

Japan schmiedet Mobilfunk-Riesen Softbank schnappt sich Sprint

Ein Riesengeschäft, auch für Softbank-Präsident Masayoshi Son.

Ein Riesengeschäft, auch für Softbank-Präsident Masayoshi Son.

(Foto: REUTERS)

In Tokio decken die Japaner Details zu ihrem strategischen Einstieg in den US-Markt auf: Bis zu 20 Milliarden Dollar will der Mischkonzern Softbank in die Hand nehmen, um die Mehrheit bei Sprint Nextel zu übernehmen. Der neu entstehende Mobilfunkriese könnte die USA-Pläne der Telekom gründlich durcheinanderwirbeln.

Die Übernahme des drittgrößten US-amerikanischen Mobilfunkers Sprint Nextel durch den japanischen Mischkonzern Softbank ist perfekt. Softbank legte nach Börsenschluss in Tokio Details zu seinen mit Spannung erwarteten Übernahmeplänen in den USA vor.

Softbank übernimmt demnach bis zu 70 Prozent des US-Konkurrenten Sprint Nextel. Die Transaktion habe ein Volumen von bis zu 20,1 Mrd. Dollar, teilte Softbank mit.

Geplant sei, für 12,1 Mrd. Dollar bestehende Sprint-Aktien aufzukaufen und weitere 8 Mrd. Dollar in neu auszugebende Aktien zu stecken.

Je Sprint-Papier wollen die Japaner dabei 7,30 Dollar zahlen. Zuletzt notierte die Aktie an der New Yorker Börse mit 5,73 Dollar. Der bisherige Sprint-Chef Dan Hesse soll den Mobilfunkanbieter nach einer Übernahme weiterführen.

Eine neue Nr. 3 im Markt

Mit dieser Übernahme wird das japanische Unternehmen nach Kundenzahl der drittgrößte Mobilfunkanbieter der Welt nach China Mobile und Vodafone.

Nach Angaben von Softbank haben die beiden Unternehmen zusammen 96 Millionen Nutzer. Die Übernahme soll bis Mitte 2013 abgeschlossen sein. Es ist die größte Auslandsübernahme, die ein japanisches Unternehmen jemals getätigt hat.

Softbank war erst 2006 mit dem Kauf von Vodafone Japan ins Mobilfunkgeschäft eingestiegen.

Knüppel in die Beine der Telekom?

Spekulationen um eine bevorstehende Übernahme kursieren bereits seit Tagen: Ende vergangener Woche hatte Softbank erstmals bestätigt, in Gesprächen mit Sprint zu stehen.

Einem Medienbericht zufolge haben die Japaner allerdings noch weit mehr vor als nur bei Sprint einzusteigen: Wie das Wirtschaftsblatt "Nikkei" berichtet, könnte Softbank die Sprint-Anteile nutzen, um auch Jagd auf den kleineren US-Rivalen zu machen.

Wenn sich das bewahrheiten sollte, wäre das für die Absichten von Telekom-Chef Rene Obermann eine denkbar schlechte Nachricht: Denn damit kämen die Japaner der Deutschen Telekom in den Weg, die bereits eine Offerte für MetroPCS abgegeben hat und sich nun vor einem teuren Bietergefecht sorgen muss.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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