Konjunktursorgen in Fernost Nikkei setzt Talfahrt fort
11.04.2012, 09:43 Uhr
An Asiens Aktienmärkten ging es abwärts.
(Foto: REUTERS)
Die Sorge vor einem schwächeren chinesischen Wirtschaftswachstum und einer Verschärfung der europäischen Schuldenkrise beherrscht die asiatischen Aktienmärkte. Dazu gesellen sich negative Vorgaben aus den USA.
Unsicherheit über die Entwicklung der Weltwirtschaft haben die Aktienmärkte in Fernost belastet. Insgesamt lagen die asiatischen Börsen den dritten Tag in Folge im Minus, der Nikkei-Index in Japan sogar den siebten. Die Märkte seien zu Beginn des Jahres aufgrund etwas besserer US-Daten und der Hoffnung auf Fortschritte in der europäischen Schuldenkrise wohl vorgeprescht, sagten Händler. Diese Entwicklung kehre sich nach schwachen Konjunkturdaten aus China und den USA sowie wegen der Angst vor einer Eskalation der europäischen Schuldenkrise nun wieder um.
"Wir haben uns Sorgen um Griechenland gemacht und dabei die Probleme in Italien, Spanien und europäischen Randstaaten aus den Augen verloren", sagte Yutaka Miura, Analyst bei Mizuho Securities. Die Korrektur werde wohl bis zu den Treffen der japanischen Notenbank und der US-Notenbank Federal Reserve Ende des Monats anhalten. Viele Marktteilnehmer erwarteten, dass sich dann die Bank von Japan zu einer weiteren Lockerung der Geldpolitik entschließt.
Die asiatischen Börsen außerhalb Japans fielen im Schnitt um 0,8 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit zehn Wochen. In Japan ging der 225 Werte umfassende Nikkei-Index mit einem Minus von 0,8 Prozent bei 9458 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 0,9 Prozent auf 805 Zähler. Auch in Südkorea, Shanghai, Hongkong, Australien und Singapur ging es abwärts. Lediglich der Markt in Taiwan verbuchte leichte Gewinne, nachdem der Apple -Zulieferer Hon Hai Precision seinen Umsatz im März um 30 Prozent gesteigert hatte.
Größte Verlierer waren japanische Elektronikwerte. Sie wurden von Sony heruntergezogen. Der Elektrokonzern hatte am Dienstag mitgeteilt, der Verlust für das kürzlich zu Ende gegangene Geschäftsjahr sei gut doppelt so hoch ausgefallen als noch zuletzt veranschlagt. Die Papiere fielen 4,5 Prozent. Auch bei Sharp ist der Verlust deutlich höher ausgefallen als erwartet. Die Aktien verbilligten sich um mehr als drei Prozent. Panasonic-Anteilsscheine gaben um mehr als zwei Prozent nach.
Auf den Exportwerten lastete der stärkere Yen. Autowerte wie Toyota oder Honda ließen 1,2 beziehungsweise 1,8 Prozent Federn.
Quelle: ntv.de, jga/rts