Die "Bazooka" trifft ins Schwarze Nikkei springt fast 3 Prozent
08.04.2013, 08:35 Uhr
Offene Geldschleusen, Aktienmarkt steigt, Wirtschaft kommt in Schwung: So einfach könnte es sein in Japan.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Anleihenankauf der Bank of Japan zeigt weiter Wirkung: Japans Börsen springen deutlich an, der Nikkei liegt zeitweise 3 Prozent im Plus. Vor allem Exportwerte sind zum Start in die neue Handelswoche gefragt. An den Börsen in China und Südkorea überwiegt die Angst vor einer Verschärfung des Nordkorea-Konflikts.
Die aggressive Geldpolitik der japanischen Notenbank hat der Tokioter Börse massiv Auftrieb gegeben. Die Zentralbank begann am Montag mit umfangreichen Käufen japanischer Anleihen mit längeren Laufzeiten. Dies ließ den Yen sinken, was wiederum die Aktienmärkte beflügelte. Der Tokioter Leitindex notierte zeitweise sogar mehr als drei Prozent fester und damit auf dem höchsten Niveau seit August 2008. "Ein schwacher Yen ist gut für die Aktienmärkte, besonders für die Exporteure. Die Bazooka der Notenbank hat auch im heimischen Markt die Nachfrage steigen lassen", sagte Portfoliomanager Yasuo Sakuma.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 2,8 Prozent im Plus bei 13.192 Zählern. Am vergangenen Donnerstag hatte die Bank von Japan radikale Schritte angekündigt, um die Wirtschaft des Landes wieder auf die Beine zu bekommen. Insgesamt will die Bank in weniger als zwei Jahren 1,4 Billionen Dollar in die Wirtschaft pumpen. Die Pläne haben den Yen sowie die Renditen der Anleihen auf Rekordtiefstände gedrückt. Am Montag begann die Notenbank mit dem neuen Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen - im Volumen von zunächst 1 Billion Yen (rund 10,3 Mrd. Dollar). Die Laufzeiten liegen zwischen fünf und zehn Jahren, zum Teil darüber.
Exportwerte ziehen an
In Tokio profitierten vor allem exportorientierte Werte wie die Aktien des Kameraherstellers Canon, die mehr als 3 Prozent zulegten. Auch die Aktien von Autoherstellern legten zu: Honda um 3,7 Prozent und Toyota sogar um mehr als 4 Prozent.
In China starteten die Aktienmärkte nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende eher mäßig. Die Börse in Shanghai zählte in Asien mit Abschlägen von zeitweise mehr als 1 Prozent zu den größeren Verlieren. Im Verlauf notierte sie 0,8 Prozent schwächer. Grund war Händlern zufolge die Furcht, dass sich die Vogelgrippe ausbreiten könnte.
Die südkoreanische Börse gab 0,4 Prozent nach. Der Konflikt mit Nordkorea belastete das Handelsgeschehen. Die USA und der Süden gingen davon aus, dass das Land bis Mittwoch einen weiteren Raketentest unternehmen könnte.
Quelle: ntv.de, rts