Sorgen über Sorgen Nikkei unter 10.000 Punkten
08.02.2010, 08:05 UhrEuropa bewegt auch die Kurse in Asien: Die Sorge um die Staatsdefizite mehrerer Euroländer lastet auf den Aktienkursen - vor allem in Tokio. Der Nikkei reißt deshalb eine psychologische wichtige Marke.

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Die asiatischen Börsen haben zum Wochenbeginn uneinheitlich tendiert. Sorgen über ausufernde Staatsdefizite in mehreren Euro-Staaten und der stärkere Yen drückten die Kurse am Tokioter Aktienmarkt zum ersten Mal seit Mitte Dezember unter 10.000 Punkte. Analysten zeigten sich zudem enttäuscht vom Ausgang des Treffens der G7-Staaten im kanadischen Iqaluit. "Sie haben nichts Konkretes beschlossen. Die Gespräche scheinen nur ein Austausch von Meinungen gewesen zu sein", sagte Noritsugu Hirakawa von Okasan Securities.
In Tokio verlor der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,1 Prozent auf 9951 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index schloss ein Prozent im Minus bei 883 Zählern. Auch die Aktienmärkte in Südkorea und Hongkong notierten schwächer, während sich die Indizes in Taiwan, Singapur, Australien und der chinesische Leitindex in Shanghai etwas fester präsentierten. Dort sorgten zum Teil Schnäppchenjäger für einen leichten Aufwärtstrend. Allerdings grenzten Sorgen vor Auswirkungen der Probleme in der Euro-Zone die Gewinne ein.
Yen drückt Kurse
In Tokio belastete der stärkere Yen Exporttitel wie Sony, die um 3,6 Prozent nachgaben. Die Papiere des Kamera- und Bürogeräte-Herstellers Canon verloren 1,6 Prozent, die Anteilsscheine des Autobauers Nissan 2,6 Prozent.
Gegen den Trend legten die Papiere von Toyota zunächst zu, gaben am Ende ihre Gewinn jedoch wieder ab. Der Chef des Weltmarktführers hatte sich für die Mängelserie entschuldigt und die Einbeziehung von externen Experten in die Qualitätssicherung angekündigt. Allerdings berichtete die Zeitung "Nikkei", dass Toyota eine Ausweitung seiner Rückrufaktion auf die Hybrid-Modelle Sai und Lexus HS250i erwäge, die mit demselben Bremssystem ausgestattet seien wie die jüngsten Modellreihen des Prius. Der Rückruf für die betroffenen Prius-Fahrzeuge solle Anfang der Woche offiziell bekanntgegeben werden. Toyota-Aktien schlossen 1,1 Prozent tiefer.
Die Anteilsscheine des Bierbrauers Kirin verloren mehr als sieben Prozent, nachdem der Konzern ein Scheitern der Fusionsgespräche mit Suntory zu einem der weltgrößten Lebensmittelhersteller bekanntgegeben hatte.
Euro schwach
Der Euro blieb wegen der ausufernden Staatsdefizite in einigen Euro-Ländern unter Druck. Die Gemeinschaftswährung wurde in Asien mit 1,3630 Dollar bewertet nach 1,3675 Dollar im späten New Yorker Handel vom Freitag. Auch gegenüber dem Yen büßte der Euro weiter ein auf 121,79 Yen nach 122,09 Yen in New York. Der Dollar wurde mit 89,34 Yen gehandelt.
Quelle: ntv.de, rts