Yellen sorgt für gute Laune Nikkei wittert Morgenluft
08.05.2014, 11:05 Uhr
(Foto: dpa)
Der japanische Aktienmarkt erholt sich nach den Verlusten am Vortag zumindest stellenweise. Ein Grund ist, dass Fed-Chefin Yellen an der konjunkturstimulierende Geldpolitik festhält. Zudem überrascht China mit soliden Außenhandelsdaten.
Überraschend positive Konjunkturdaten aus China und Hoffnungen auf eine Entspannung in der Ukraine-Krise haben an den ostasiatischen Finanzmärkten für gute Stimmung gesorgt. Erstmals ging der russische Staatschef Wladimir Putin auf den Westen zu und rief die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine auf, ihre für Sonntag geplanten Abspaltungsreferenden zu verschieben. Das sorgte schon an den US-Börsen für etwas Erleichterung.
Zuversicht lösten außerdem die jüngsten Aussagen von US-Notenbankchefin Janet Yellen aus. Demnach befindet sich die US-Wirtschaft auf einem soliden Wachstumskurs.
Am stärksten fiel das Plus in Tokio aus, wo die Kurse am Vortag im Durchschnitt noch um fast drei Prozent nachgegeben hatten. Der Nikkei-Index stieg nun um 0,9 Prozent auf 14.164 Punkte. Er profitierte auch vom leicht nachgebenden Yen. Auch hier machte sich die leichte Entspannung in der Ukraine-Krise bemerkbar.
An der Börse in Schanghai konnten zwischenzeitlich kräftigere Gewinne nicht gehalten werden. Am Ende stand ein Plus von lediglich 0,3 Prozent. Für einen positiven Impuls hatten die überraschend gestiegenen chinesischen Exporte im April gesorgt. Analysten hatten nach einem kräftigen Minus im Vormonat hingegen erneut rückläufige Ausfuhren erwartet. Auch die Importe Chinas waren nach einem kräftigen Minus im März nun wieder gestiegen.
Kasinopapiere in China fallen
Bei den Einzelwerten an den Aktienmärkten standen in China Kasinoaktien wie Sands China, Galaxy Entertainment, MGM China und Wunn Macau unter Druck. Einer Studie der Credit Suisse zufolge fielen die Umsätze an den Glücksspielgeräten an den jüngsten Maifeiertagen niedriger aus als in den vergangenen Jahren.
In die Kategorie "bei Gerüchten kaufen und bei Fakten verkaufen", fiel Marktteilnehmern zufolge das Minus bei Softbank von 1,6 Prozent. Das Unternehmen hatte zuvor nach Börsenschluss einen Gewinn in Aussicht gestellt, der über den bisherigen Prognosen von Analysten liegt. Einige Analysten äußerten sich aber auch pessimistisch zu den ambitionierten Wachstumsplänen und dem hohen Schuldenstand des Unternehmens nach den 25 Milliarden Dollar schweren Übernahmen in den vergangenen drei Jahren.
Nach guten Quartalsergebnissen gewannen Mitsui & Co. unterdessen mehr als drei Prozent und zogen in ihrem Sog auch die Kurse anderer Großhandelshäuser wie Mitsubishi Corp. und Sumitomo Corp. mit nach oben. Nintendo wurden dagegen mit einem Minus von 0,7 Prozent abgestraft nach dem Ausweis eines Quartalsverlusts. Panasonic büßten 2,2 Prozent ein, nachdem der US-Elektrofahrzeugbauer Tesla bestätigt hatte, dass die Japaner sich an der geplanten Riesenfabrik zum Bau von Autobatterien beteiligen wollen. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, zumal darüber schon spekuliert worden sei und der Panasonic-Kurs deswegen zuletzt auch zugelegt habe.
In Sydney profitierten Fortescue Metals mit einem Plus von 4,1 Prozent von einer Studie von Morgan Stanley, wonach der Eisenerzpreis erst bei einem Niveau von unter 85 Dollar je Tonne ein Problem für das Unternehmen wird. Die Analysten rechnen derweil für die kommenden drei Jahre mit einem Niveau von 111 Dollar.
Quelle: ntv.de, wne/jwu/rts/DJ