Marktberichte

Kairo macht Märkte nervös Nordsee-Öl teurer

Die sich erneut zuspitzende Lage in Ägypten lässt die Sorge vor möglichen Lieferschwierigkeiten am Ölmarkt verstärkt hochkochen. Der Ölpreis zieht an. Die Nordseesorte Brent verteuert sich um knapp einen Dollar.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die weitere Zuspitzung der Lage in Ägypten hat den Preis für Nordseeöl der Sorte Brent nach oben getrieben. "Der Markt ist sehr, sehr nervös wegen Ägypten", sagte Commerzbank-Rohstoffanalyst Eugen Weinberg. "Davon wird der Grad der Nervosität an den Finanzmärkten bestimmt." Der Preis des für Europa wichtigen Brent stieg um ein Prozent auf 101,94 Dollar. Der Rohstoffmarkt orientiert sich derzeit stärker an Brent als an der US-Sorte WTI, so dass sich Ängste vor einem Versorgungsengpasse vor allem im Preis für Nordseeöl niederschlagen.

Angesichts der mehr als ausreichenden Versorgung der USA mit Öl fiel der Preis für die dort wichtige Sorte WTI dagegen um 0,5 Prozent auf 86,32 Dollar. Die US-Öllagerbestände waren zuletzt angestiegen.

Zeichen auf Sturm

In der ägyptischen Hauptstadt standen zum Wochenschluss die Zeichen auf Sturm, nachdem sich Präsident Husni Mubarak am Vorabend geweigerte hatte, zurückzutreten. Schon seit dem Ausbruch der Proteste vor rund zwei Wochen wird am Rohstoffmarkt über ein Übergreifen der Unruhen auf andere arabische Staaten spekuliert, die anders als Ägypten wichtige Ölexporteure sind. Zudem befürchten Händler, dass die Unruhen den Verkehr im für den Öltransport wichtigen Suez-Kanal beeinträchtigen könnte.

Die Nervosität stützte auch den Goldpreis. Die Feinunze des als sicherer Anlagehafen geltenden Edelmetalls kostete - trotz des festeren Dollar - nahezu unverändert 1362,50 Dollar.

Maispreis legt Atempause ein

Am Markt für Agrarrohstoffe legte der zuletzt kräftig gestiegene Maispreis eine Atempause ein. An der US-Terminbörse CBOT in Chicago wurde das Scheffel des Nahrungs- und Futtermittels zur Lieferung im März 0,3 Prozent billiger mit 6,9750 Dollar gehandelt. Am Donnerstag war der Preis auf 7,0450 Dollar und damit den höchsten Stand seit Juli 2008 gestiegen. "Wir denken, dass die Kombination aus starker Nachfrage und anhaltenden chinesischen Einfuhren in Verbindung mit gesunkenen Erträgen in den USA und schlechtem Wetter in Argentinien den Preis weiter nach oben schieben sollte", hieß es jedoch in einem Marktkommentar von Barclays Capital. Seit Jahresbeginn hat sich Mais um rund elf Prozent verteuert.

Zinnpreis steigt auf Rekordhoch

Der Kupferpreis, der kürzlich ein Rekordhoch von 10.160 Dollar erreicht hatte, fiel dagegen weiter, was Händler vor allem auf Gewinnmitnahmen zurückführen. Die Tonne des Basismetalls verbilligte sich um ein Prozent auf 9845,75 Dollar. Dagegen hielt sich der Zinnpreis angesichts anhaltender Spekulationen über eine Angebotsverknappung leicht im Plus bei 31.600 Dollar je Tonne. Am Morgen hatte die Notierung ein Rekordhoch von 31.800 Dollar erreicht.

Quelle: ntv.de, rts

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