Was bringen die US-Daten? Öl-Investoren warten ab
07.12.2012, 11:45 Uhr
Ästhetik des Öl-Zeitalters: Förderanlagen über dem Kashagan-Feld im Kapsischen Meer.
(Foto: REUTERS)
Nachdem die trüben Prognosen von EZB und Bundesbank den Rohstoffmärkten bereits einen ordentlichen Dämpfer verpasst haben, wird nun gespannt auf den offiziellen Monatsbericht zur Lage im US-Arbeitsmarkt gewartet. Die anstehenden Daten dürften dem Rohölgeschäft einen kräftigen Impuls mitgeben - nach oben oder nach unten.
Die gedämpften Konjunkturprognosen von EZB und Bundesbank lassen Öl-Investoren auch zum Wochenschluss zurückhaltend agieren. Der Preis für ein Fass Brent-Öl stabilisierte sich zwar bei etwa 107 Dollar, auf Wochensicht ist er allerdings so stark gefallen wie seit mehr als vier Wochen nicht mehr. Amerikanisches WTI-Öl verbilligte sich um zwölf Cent auf 86,14 Dollar je Fass.
Die Europäische Zentralbank hatte am Donnerstag ihre Wachstumsprojektionen für die Euro-Zone zurückgeschraubt und erwartet nun 2013 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent. Noch im September hatte die Notenbank mit einem Wachstum von 0,5 Prozent gerechnet. Die Bundesbank hat am Morgen ihre Wachstumsprognose 2013 für die deutsche Wirtschaft auf plus 0,4 von zuvor 1,6 Prozent gesenkt.
Am Nachmittag rückt der US-Arbeitsmarkt in den Fokus. Die Markterwartungen sind mit einem Stellenaufbau von deutlich unter 100.000 Jobs niedrig.
Der Wirbelsturm "Sandy" dürfte demnach nicht nur riesige Zerstörungen an der US-Ostküste angerichtet, sondern auch dem Arbeitsmarkt einen gehörigen Schlag versetzt haben. Die im Vorfeld befragten Volkswirte gehen davon aus, dass die Zahl der Stellen außerhalb der Landwirtschaft im November nur um 80.000 gegenüber dem Vormonat zugenommen hat.
Im Oktober war die Beschäftigung um 171.000 Jobs gewachsen. Für die gesondert ermittelte Arbeitslosenquote wird mit 7,9 Prozent eine Stagnation auf dem Stand des Vormonats erwartet. Auch für die Stundenlöhne erwarten die Experten eine Stagnation.
Ein Zehntel der USA
Die vom Sturm betroffene Region stehe für mehr als zehn Prozent des nationalen Arbeitsmarkts und entsprechend stark wären die Folgen, sollten die Firmen mit einem Einstellungsstopp auf den Sturm reagiert haben, merkten Analysten der BNP Paribas an.
In Erwartung weiter sinkender Zinsen in der Eurozone haben Investoren am Edelmetallmarkt dem vermeintlich sicheren Hafen Gold die Treue gehalten. Der Preis für das Edelmetall verteidigte seine Vortagesgewinne und notierte um 1700 Dollar je Feinunze.
Bevor EZB-Chef Mario Draghi am Donnerstag weitere Zinssenkungen signalisiert hatte, war der Goldpreis gefallen. Anleger hatten sich bis dahin hauptsächlich auf eine absehbar anziehende Weltkonjunktur fokussiert und deshalb ihr Geld in risikoreichere Anlagen wie Aktien umgeschichtet. Der Preis für das Edelmetall fiel von Montag bis Mittwoch um 1,3 Prozent.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa