Gold weiter gefragt Öl bei knapp 88 Dollar
16.10.2007, 12:52 UhrAm internationalen Rohstoffmarkt hat sich die Rally der vergangenen Tage fortgesetzt. Beim Ölpreis wurden den dritten Handelstag in Folge Rekordhochs markiert. Händlern zufolge haben die Spannungen zwischen der Türkei und dem Irak, kombiniert mit der Angst vor Versorgungsengpässen im Winter eine Welle spekulativer Käufe ausgelöst. Ein Fass der US-Sorte WTI verteuerte sich um fast zwei bis auf 87,97 Dollar. Damit hat sich Öl seit Beginn vergangener Woche um rund zehn Prozent verteuert. Die Nordseesorte Brent kostete erstmals mehr als 84 Dollar, in der Spitze wurden 84,26 Dollar gezahlt.
"Der Markt hält einen Angriff der Türkei auf den ölreichen Nordirak für eine Bedrohung für die Ölversorgung in der ganzen Region", sagte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. Da der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan ankündigt habe, dass keine sofortigen Aktionen geplant seien, halte er die Marktreaktion für übertrieben. Die türkische Regierung hat das Parlament um die Zustimmung für eine Militäroperation im Norden des Irak gebeten. Mögliche Aktionen sollen sich gegen kurdische Rebellen richten, die dort sichere Rückzugsgebiete finden.
Neben dem schwelenden Konflikt treibe die angehobene Schätzung der Opec zur Nachfrage im vierten Quartal den Ölpreis, schrieb Analyst Eugen Keller vom Bankhaus Metzler in einer Kurzstudie. Die Sorge vor einer Angebotsverknappung liefere zusätzlichen Treibsatz.
Der Preis für Gold näherte sich weiter der Marke von 800 Dollar an. "Ein Gemisch aus Geopolitik, Kreditkrise, Dollar-Schwäche und Inflationssorgen treibt das Edelmetall an", schrieb Keller. In der Spitze wechselte die Feinunze Gold für 766,60 Dollar den Besitzer, das war gut sieben Dollar teurer als im späten Vortagesgeschäft. Der Preis von 800 Dollar war zuletzt im Jahr 1980 gezahlt worden, der Höchstpreis von damals liegt bei 850 Dollar.
Quelle: ntv.de