Marktberichte

Erholung auf breiter Front Öl legt auch wieder zu

Die nach dem Kursverfall an den Aktienmärkten unter Druck geratenen Preise für Rohstoffe haben sich am Dienstag wieder erholt. Allerdings bleibe Vorsicht weiter angesagt, erklärte Barclays Capital in einem Marktkommentar. Die Schwankungen am Rohstoffmarkt könnten noch weiter gehen. Die Anlage in Rohstoffen sei nichts für risikoscheue Anleger.

Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Leichtölsorte WTI stieg um bis zu gut einem Prozent auf 60,45 US-Dollar, nachdem er am Vorabend in New York zeitweise unter 60 US-Dollar gerutscht war. Ein Fass Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um bis zu 1,6 Prozent auf 61,49 US-Dollar. Händler sprachen von einer Gegenreaktion auf die Kursverluste am Vortag. Viele Börsianer fürchten, dass eine Verschlechterung der Konjunkturaussichten in China und den USA die Weltkonjunktur ins Stocken bringen wird. Beide Länder gelten als wichtigste Lokomotiven für die gesamte Weltwirtschaft. Analysten machten aber noch noch keine Anzeichen für eine Konjunkturabschwächung aus. "Selbst bei all diese makroökonomischen Zweifeln gibt es keinen Beweis für eine nachlassende Öl-Nachfrage aus China oder den USA", erläutert Mike Wittner von der Investmentbank Calyon.

Die am Vortag unter Druck geratenen Preise für Industriemetalle wie Kupfer, Zink, Nickel und Blei holten am Dienstag wieder auf. Die Tonne Kupfer verteuerte sich um bis zu zwei Prozent auf 6021 US-Dollar, die Tonne Zink sogar um fast drei Prozent auf 3355 US-Dollar. "Wenn sich die Lage an den Aktienmärkten weiter beruhigt, können die Industriemetallpreise auch wieder anziehen", erklärte Robin Bhar von der Schweizer Investmentbank UBS. Am Vortag hatte die wachsende Risikoscheu die Anleger zum Ausstieg aus Rohstoffanlagen veranlasst, die als riskanter als beispielsweise Staatsanleihen gelten.

Auch der Preis für die Feinunze Gold zog um gut ein Prozent auf 642,50 US-Dollar an. Erst am Morgen hatte der Goldpreis ein Sechs-Wochen-Tief erreicht. "Kurzfristig wird der Goldpreis schwankungsanfällig bleiben", erklärte Morgan Stanley. Allerdings sei der Markt derzeit technisch geprägt. Von den Turbulenzen an den Aktienbörsen hatte das Edelmetall nicht profitieren können. Dies lag laut Händlern vor allem an japanischen Anlegern, die wegen der Aufwertung des Yen wieder aus dem gelben Edelmetall ausstiegen.

Der Reuters-Rohstoffindex stieg am Dienstag um 0,1 Prozent auf 305,30 Punkte.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen