Marktberichte

Kupfer billiger Öl teurer

Spekulationen auf Versorgungsengpässe wegen neuer Raffinerieprobleme in den USA haben am Dienstag den Ölpreis über 72 US-Dollar getrieben. Auch die Erwartung eines weiteren Rückgangs der Benzinlagerbestände stützte den Preis, hieß es bei Händlern. Neue Daten zu den Benzinlagerbeständen werden am Mittwoch veröffentlicht.

Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg erklärte die anziehenden Notierungen außerdem mit Äußerungen von Opec-Generalsekretär Abdalla El-Badri, welche auf eine Beibehaltung der Förderquoten auf dem nächsten Opec-Treffen am 11. September in Wien schließen ließen. "Angesichts noch immer gut gefüllter Lager und dem jüngsten Preisrückgang auf von der Opec akzeptable 70 US-Dollar rechnen wir mit keiner offiziellen Änderung der Förderquoten", stellte Weinberg fest.

Ein Barrel (Fass zu 159 Litern) leichtes US-Rohöl verteuerte sich um zehn Cent auf 72,07 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent kostete 71 US-Dollar und damit fünf Cent mehr.

Gold war in etwa zum gleichen Preis wie am Vortag zu haben und kostete zuletzt 667,70 US-Dollar die Feinunze. Die heftigen Turbulenzen an den Finanzmärkten im Zuge der US-Hypothekenkrise hatten - anders als in früheren Krisen - nicht zu einer massiven Nachfrage nach dem Edelmetall geführt. Vielmehr wurden auch Goldbestände verkauft. Experten zufolge machten Fondsmanager mit den Gewinnen aus dem Verkauf von Rohstoff-Futures Verluste in anderen Anlageklassen - wie zum Beispiel Aktien - wett. "Ich denke, dass sich derzeit alle Akteure darin einig sind, nicht das Risiko eingehen zu wollen, schwerpunktmäßig in eine Anlageklasse zu investieren", sagte Analyst Tatsuo Kageyama von Kanetsu Asset Management in Tokio. Wegen der Liquiditätsprobleme hatten Investoren in den vergangenen Wochen zudem Bargeld bevorzugt.

Kupfer verbilligte sich auf 7.290 US-Dollar je Tonne von 7.440 US-Dollar zum Handelsschluss am Freitag. Am Montag war in London wegen eines Feiertags nicht gehandelt worden. Experten begründeten den sinkenden Preis mit zuletzt unerwartet hohen Lagerbeständen. Die Daten deuteten auf eine rückläufige Nachfrage hin, sagte UBS-Analyst Robin Bhar.

Der Reuters-Rohstoffindex startete 0,1 Prozent niedriger bei 305 Punkten in den Handel.

Quelle: ntv.de

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