Marktberichte

Blick nach China Öl und Gold werden teurer

Am Rohstoffmarkt sorgt China für Impulse. Die Inflationsrate fällt im Januar etwas geringer aus erwartet - und die Investoren suchen nach einer schlüssigen Interpretation.

In China liegt die Inflationsrate bei knapp fünf Prozent.

In China liegt die Inflationsrate bei knapp fünf Prozent.

(Foto: REUTERS)

Der Anstieg der Verbraucherpreise in China hat die Anleger an den Rohstoffmärkten ins Grübeln gebracht. Die Preise stiegen in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt im Januar um 4,9 Prozent. Da Analysten mit einer noch höheren Teuerungsrate gerechnet hatten, machte sich bei Anlegern in einigen Rohstoffklassen die Hoffnung breit, dass die Geldpolitik in der Volksrepublik nicht so sehr gestrafft wird wie bisher erwartet.

Während Gold- und Ölpreis zulegten, gab der Kupferpreis seine anfänglichen Gewinne wieder ab. Eine Tonne kostete 10.107 Dollar. Öl der Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 103,81 Dollar pro Barrel, der Preis für die US-Sorte WTI stieg um 0,8 Prozent auf 85,52 Dollar pro Fass. Zusätzlich Auftrieb erhielt der Ölpreis von den Protesten im Iran und in Bahrain. Analysten zufolge wird am Markt befürchtet, dass die Proteste von Bahrain auf Saudi-Arabien übergreifen könnten, dem weltgrößten Erdölexporteur.

Der Goldpreis legte um ein Prozent auf 1375 Dollar pro Feinunze zu. Zusätzlich Auftrieb erhielt der Preis für das als sicherer Anlagehafen geltende Edelmetall am Nachmittag von durchwachsen ausgefallenen US-Konjunkturdaten.

Uneinigkeit herrschte am Markt vor allem darin, inwieweit die geringere Preissteigerung Rückschlüsse auf die weitere Geldpolitik der chinesischen Zentralbank zulässt. Generell sei die Inflation in China weiterhin ein Problem und die Notenbank müsse weitere Schritte unternehmen, um den heimischen Wirtschaftsmotor abzukühlen, sagte Rohstoff-Analyst Daniel Briesemann von der Commerzbank. "Dennoch wurden die Zahlen am Markt als sehr positiv interpretiert". Chef-Volkswirt Gao Shanwen von Essence Securities riet dazu, die Preisdaten für Februar abzuwarten, bevor Rückschlüsse auf weitere Maßnahmen der Zentralbank gezogen werden könnten.

Eine schnelle Entspannung bei der Preissteigerung sei nicht in Sicht, gab auch ein Volkswirt der Statistikbehörde zu bedenken: Die Inflation bleibe in der ersten Jahreshälfte hoch, besonders im ersten Quartal. Erst zum Jahresende sei mit einer Beruhigung zu rechnen, wenn die Bremsmanöver der Regierung Erfolge zeigten.

China ist der größte Kupferkonsument der Welt und nach den USA der zweitgrößte Ölverbraucher. Zudem wird die Volksrepublik in den kommenden zwei bis drei Jahren Indien voraussichtlich als größten Goldkonsumenten ablösen.

Quelle: ntv.de, rts

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