Konjunkturangst steigt wieder Öl und Kupfer rutschen ab
18.06.2012, 17:22 Uhr
Die Erleichterung an den Märkten nach der Griechenland-Wahl erwies sich als kurzlebig.
(Foto: REUTERS)
Die Ölpreise reagieren zunächst mit Gewinnen auf die Wahlergebnisse aus Griechenland. Doch die Erleichterung hält nur kurz an, schnell kommen wieder die Konjunktursorgen hoch. Denn gelöst sind die Probleme in Hellas nicht.
Die wieder aufkeimende Furcht vor einem Rückgang der Nachfrage hat die Preise für Rohöl und Kupfer belastet. Keiner der beiden Rohstoffe konnte seine anfänglichen Gewinne bis zum Nachmittag halten. Die Nordsee-Ölsorte Brent rutschte um 1,2 Prozent auf 96,41 Dollar je Barrel ab und lag damit rund drei Dollar unter ihrem Tageshoch. Das US-Öl WTI drehte ebenfalls ins Minus und notierte 1,3 Prozent tiefer bei 82,91 Dollar. Kupfer tendierte 0,4 Prozent im Minus bei 7483,50 Dollar.
Die trüben Konjunkturaussichten beschäftigten die Anleger derzeit am meisten, sagte Analyst Roy Jordan von Facts Global Energy. Und die hätten sich auch nach der Wahl in Griechenland kaum verbessert.
Einen Tag nach den Urnengang ist Europa so schlau wie zuvor. Zwar ist durch den Wahlsieg des Konservativen Antonis Samaras über das Linksbündnis Syriza das Szenario eines Euro-Austritts zunächst abgewendet, doch nach zweieinhalb Jahren Schuldenkrise bleibt die Zukunft des hochverschuldeten Landes unsicher. "Das Wahlergebnis ist das günstigere", sagte Daniela Schwarzer von der Stiftung Wissenschaft und Politik. "Aber die Probleme sind nicht aus der Welt."
Denn an der Lage Griechenlands hat sich auch nach der Wahl nichts geändert, das unter einem Schuldenberg begrabene Land bleibt die größte Sorge der EU. Die fortwährende Unsicherheit über das Schicksal des griechischen Patienten betrifft drei Bereiche: die politische Stabilität, die Fortsetzung des Reformkurses und das Wirtschaftswachstum.
Quelle: ntv.de, dpa/rts