China macht's möglich Öl und Kupfer teurer
21.06.2010, 15:08 UhrChina und sein Yuan sind allerorten im Munde - auch auf dem Rohstoffmarkt. Die Rohölpreise legen ordentlich zu. Preisaufschläge gibt es auch beim Kupfer.
Die angekündigte Flexibilisierung der chinesischen Währungspolitik hat den Anlegern wieder Lust auf Rohstoffe gemacht. Die Preise für Öl und Kupfer zogen um 1,6 bis fast fünf Prozent an. "Wir wissen, dass China einen unersättlichen Appetit auf Rohstoffe hat, und die Importe werden für sie nun billiger", erklärte Robin Bhar, Analyst bei Credit Agricole.
China hatte am Wochenende die De-Facto-Bindung seiner Währung an den Dollar gelockert. Dies führte an den Märkten am Montag zu einer leichten Aufwertung des Yuan. "Das ist noch nicht die Wende", warnte ein Börsianer. China dürfte eine deutliche Aufwertung seiner Währung nicht zulassen. Unterstützt wurde die Entwicklung auch vom Kursrückgang des Dollar zum Euro. Er macht die Rohstoffe für Anleger aus dem Nicht-Dollar-Raum wieder attraktiver.
Beim Öl halten Händler jetzt sogar Preise von über 80 Dollar für möglich. Das Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich in der Spitze schon um zwei Prozent bis auf 78,87 Dollar. Ein Fass Nordseeöl der Sorte Brent kostete zeitweise 79,86 Dollar, ebenfalls ein Plus von über zwei Prozent. Sehr kurzfristig betrachtet sei die chinesische Entscheidung für die Stimmung am Ölmarkt positiv, sagte Amrita Sen aus der Analyseabteilung bei Barclays Capital in London. Aber längerfristig dürfte der Einfluss doch eher gering bleiben.
Kupfer verteuerte sich um bis zu 4,6 Prozent auf 6729,75 Dollar je Tonne. Auch Aluminium, Zink, Blei, Zinn und Nickel zogen spürbar an.
Die Edelmetalle konnten von dem Kurswechsel in China dagegen nicht ganz so deutlich profitieren, da die Anleger wenig Bedarf nach Sicherheit hatten. Der Goldpreis stieg in der Spitze zwar um 0,8 Prozent auf ein Rekordhoch von 1264,90 Dollar je Feinunze. Doch bis zum frühen Nachmittag gab der Preis wieder deutlich nach und notierte mit 1257,45 Dollar nur noch 0,2 Prozent höher als am Freitag. In Euro gerechnet kostete die Feinunze Gold mit 1019,24 Euro ein Prozent mehr.
Quelle: ntv.de, rts