"Wetter-Modus" Öl wieder teurer
15.08.2007, 15:20 UhrWarnungen vor einem sich über dem Atlantik zusammenbrauenden Hurrikan haben am Mittwoch den Ölpreis steigen lassen. Das Fass Brent verteuerte sich um 49 Cent auf 71,00 Dollar. Die US-Marke WTI war zu 73,03 Dollar und damit 65 Cent teurer zu haben.
Der US-Energie-Markt sei wieder im "Wetter-Modus" und stelle sich auf Versorgungsprobleme ein, sagte ein Analyst. Der Hurrikan ließ Händlern zufolge die Kreditkrise zumindest am Ölmarkt in den Hintergrund rücken. In den vergangenen Tagen hatte der Preis für das "schwarze Gold" in Reaktion auf Turbulenzen an den Aktienmärkten nachgegeben und war zeitweise unter 70 Dollar gefallen.
Gold verbilligte sich um vier Dollar auf 664 Dollar je Feinunze. Üblicherweise diente das Edelmetall in schwierigen Zeiten an den Finanzmärkten als sichere Anlage. Analysten beobachten nun, dass sich dieses Anlegerverhalten offensichtlich ändert. "Risikoaversion scheint Gold im Moment nicht zu helfen", schrieben die Analysten von BNP Paribas in einem Marktkommentar. Der Goldpreis scheine zu fallen, wann immer sich die globalen Finanzmärkte über den Zustand des chinesischen Aktienmarkts oder des US-Hypothekenmarkts sorgten.
Händler verwiesen allerdings auf den anziehenden Dollar. Die US-Währung markierte zum Euro den höchsten Stand seit Ende Juni, zum japanischen Yen den höchsten seit März. Investoren sichern sich mit Gold häufig gegen eine Dollar-Schwäche ab. Folglich entwickelt sich der Preis für das Edelmetall normalerweise entgegengesetzt zum Dollar.
Der Kupfer-Preis fiel um 120 Dollar auf 7280 Dollar je Tonne. "Die Subprime-Problematik und die anhaltende Unruhe an den Finanzmärkten spiegeln sich wider, und wir können davon ausgehen, dass das noch eine gewisse Zeit so bleibt", sagte Analyst Kevin Norrish von Barclays Capital. Zinn verbilligte sich um knapp fünf Prozent oder 650 Dollar auf 13.600 Dollar je Tonne. In Reaktion auf Lieferprobleme im weltweit zweitwichtigsten Zinn-Lieferland Indonesien hat sich der Rohstoff im Jahresverlauf bislang um knapp 20 Prozent verteuert.
Quelle: ntv.de