Marktberichte

Iran und Nigeria im Blick Öl wieder teurer

Ein iranischer Wachmann vor dem petrochemischen Komplex Mahshahr in der Provinz Khuzestan im Südwesten des Iran.

Ein iranischer Wachmann vor dem petrochemischen Komplex Mahshahr in der Provinz Khuzestan im Südwesten des Iran.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Ölpreise sind weiter gestiegen. Neben der Entspannung in der europäischen Schuldenkrise stützt ein drohender Streik von Ölarbeitern in Nigeria die Preise. Weiter im Fokus steht der Atomstreit zwischen dem Förderland Iran und den westlichen Industriestaaten.

Der Ölpreis hat am Freitag wieder spürbar zugelegt. Investoren fokussierten sich zunehmend auf den landesweiten Streik im wichtigen Exportland Nigeria. Die Angst vor daraus resultierenden Lieferunterbrechungen ließ den Brent-Preis um rund ein Prozent bis auf 112,50 Dollar je Fass anziehen. Das westafrikanische Land zählt zu den wichtigen Öllieferanten mit einem Produktionsvolumen von etwa 2,5 Mio. Barrel pro Tag.

Am Vorabend war der Preis innerhalb weniger Stunden um mehr als drei Dollar gesunken, nachdem offenbar aus EU-Kreisen durchgedrungen war, dass die EU das geplante Ölembargo gegen den Iran um einige Monate verschieben könnte.

"Es kommt für mich überhaupt nicht überraschend, dass die Europäische Union das Embargo hinauszögern könnte", sagte Peter Beutel, Präsident des Brokerhauses Cameronhanover.com. "Wenn sie es jetzt durchziehen würde, käme das zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Die EU hat mit ihren ganzen Rettungsmaßnahmen jede Menge wirtschaftlicher Probleme."

Amerikanisches WTI-Öl zog um 55 Cent auf 99,65 Dollar je Fass an.

Die Hinweise auf eine Entspannung in der Schuldenkrise hatten zuletzt für kräftige Kursgewinne an den Aktienmärkten in Europa und Asien gesorgt und die Ölpreise mit nach oben gezogen. Auslöser für die Kauflaune waren erfolgreiche Versteigerungen von Staatsanleihen in Italien und Spanien.

Im weiteren Handelsverlauf am Freitag erwarten die Anleger eine weitere Auktion von italienischen Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten, die ebenfalls für eine Entspannung in der Euro-Schuldenkrise sorgen könnte.

 

Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa

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