Marktberichte

Goldpreis stabil Öl wird teurer

Der US-Ölpreis hat sich am Montag mit einem kräftigen Sprung wieder der Marke von 50 US-Dollar genähert. Ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im April kostete am Nachmittag 48,09 US-Dollar und damit 2,57 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Freitag. Grund für den Sprung sind Experten zufolge Spekulationen über eine Förderkürzung der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC). Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent erhöhte sich nicht ganz so sprunghaft. Er kletterte um 0,57 Dollar auf 45,42 Dollar.

Sollte das Öl-Kartell die Förderung am kommenden Wochenende tatsächlich um eine Million Barrel pro Tag kürzen, sind aus Sicht von Rohstoffexperte Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) dauerhaft Ölpreise von mehr als 50 Dollar möglich. Kurzfristig scheine der WTI-Ölpreis aber über das Ziel hinausgeschossen zu sein. Der Experte hält den derzeitigen Aufschlag beim WTI-Ölpreis im Vergleich zum Brent-Ölpreis von rund drei Dollar für übertrieben. Die Lage bei den extrem vollen US-Lägern habe sich zwar zuletzt etwas entspannt. Dies rechtfertige aber den starken Umschwung nicht. Noch bis vor kurzem wurde WTI wegen der prall gefüllten US-Läger mit einem Abschlag von zwei Dollar gehandelt, während üblicherweise ein Aufschlag von 1,50 Dollar je Barrel verlangt werde.

Die Commerzbank geht davon aus, dass die Ölpreise weiter in Richtung 50 Dollar steigen werden. Grund sei zum einen das OPEC-Treffen am kommenden Wochenende. Eine weitere Förderkürzung des Kartells um bis zu eine Million Barrel pro Tag sei nicht unwahrscheinlich, argumentiert Rohstoffexperte Eugen Weinberg. Darüber hinaus verweist er auf eine angespanntere politische Lage. So dürfte der jüngste Test einer Luft-Boden-Rakete seitens des Iran die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen der westlichen Welt und dem OPEC-Förderland belasten.

Der Preis für OPEC-Rohöl ist unterdessen gesunken. Nach Berechnung des OPEC-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel am Freitag 43,15 Dollar. Das waren 72 Cent weniger als am Donnerstag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Korbpreis auf der Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.

Kupfer verbilligte sich um drei Prozent und wurde knapp über 3.600 Dollar je Tonne gehandelt. Zuletzt hatte sich das vorrangig in der Baustoffindustrie eingesetzte Metall in Reaktion auf steigende chinesische Importe verteuert. Inzwischen setze sich aber die Auffassung durch, dass China mit dem eingekauften Kupfer lediglich Vorräte aufstocke, hieß es von Händlern. Ein Signal auf eine anziehende Nachfrage sei nicht auszumachen, sagte Analyst Gary Mead vom Research- und Consultinghaus Virtual Metals.Aluminium verbilligte sich um knapp ein Prozent auf 1305 Dollar je Tonne.

Der Gold-Preis stabilisierte sich nach dem jüngsten Anstieg. Eine Feinunze des Edelmetalls wechselte für rund 938 Dollar den Besitzer.

Quelle: ntv.de

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