Industriemetalle schwächer Ölmarkt sucht die Richtung
18.02.2013, 13:02 Uhr
Gemächlicher Wochenstart an den Börsen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die holprige Konjunkturerholung in den USA und Europa hinterlässt Spuren auf den Rohstoffmärkten. Während die Ölpreise ohne klare Richtung in die neue Handelswoche starten, geben die Industriemetalle deutlich nach.
Am Ölmarkt haben sich Käufer und Verkäufer zu Wochenbeginn in etwa die Waage gehalten. Ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent kostete mit 117,80 Dollar 0,1 Prozent mehr als am Freitag. US-Leichtöl der Sorte WTI gab dagegen 0,2 Prozent auf 95,62 Dollar nach. Händler erklärten, die Anleger seien zwischen der Hoffnung auf eine an Fahrt gewinnende Konjunktur in China und schwachen Daten aus Europa und den USA hin- und hergerissen. Zudem stützten die andauernden Spannungen im Nahen Osten sowie fallende Export- und Produktionszahlen aus Saudi-Arabien - dem weltgrößten Ölexporteur - die Preise und verhinderten größere Preisrückschläge.
Im November und Dezember vergangenen Jahres hatte Saudi-Arabien nach eigenen Angaben vom Sonntag seine Ölproduktion um 700.000 Barrel pro Tag gesenkt. Die Exporte schrumpften um 216.000 Fässer pro Tag. Derweil geht der Streit des Westens mit dem Iran über dessen Atomprogramm weiter. Die Regierung in Teheran weigert sich kategorisch, eine unterirdische Uranfabrik zu schließen. Am 26.Februar sollen die Verhandlungen weitergehen. Iran ist der drittgrößte Opec-Produzent
Die Industriemetalle sind nach der Feiertagspause in China dagegen schwächer gestartet. Händler erklärten, viele chinesischen Marktteilnehmer hätten ihre Positionen verringert aufgrund schwacher Wachstumsdaten aus Europa, die in der vergangenen Woche veröffentlicht worden waren. Auch in den USA verläuft die Erholung holprig. So schrumpfte die Industrieproduktion im Januar überraschend, wie am Freitag bekannt wurde. Anleger hoffen nun auf China: Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft sei immer noch stark, daher sei mittelfristig vermutlich eher mit steigenden Preisen am Rohstoffmarkt zu rechnen, sagte ein Händler.
Bis sich die steigende Nachfrage nach Metallen im Reich der Mitte aber auf die Daten auswirke, dürfte es noch einige Wochen dauern, mutmaßen die Analysten der Commerzbank. "Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass China in den kommenden Monaten aufgrund der anziehenden Wirtschaftsaktivitäten große Mengen an Rohstoffen nachfragen wird. Dies sollte sich in steigenden Metallpreisen bemerkbar machen", fügten die Experten hinzu. Allerdings scheine auch das Angebot derzeit reichlich zu sein. Schließlich liegen die bei der Londoner Börse gemeldeten Kupferbestände weiter über 400.000 Tonnen.
Kupfer verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 8136,50 Dollar je Tonne, Nickel um 1,6 Prozent auf 18.090 Dollar und Aluminium um 1,1 Prozent auf 2144,75 Dollar.
Quelle: ntv.de, sla/dpa