Marktberichte

Industriemetalle auf der Verkaufsliste Ölpreis auf Jahrestief

Konjunktursorgen drücken die Rohstoffpreise neue Tiefstände. Eine wirtschaftliche Abschwächung würde die Nachfrage nach Öl oder Industriemetallen bremsen.

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(Foto: AP)

Hypernervöse Anleger haben sich am Dienstag von den Märkten für Öl und Industriemetalle abgewandt. Auslöser waren laut Analysten die Angst vor einer Ausbreitung der europäischen Schuldenkrise und das Säbelrasseln auf der koreanischen Halbinsel. "Die Leute sind besorgt, dass die Krise der Euro-Zone sich ausbreitet und die globale wirtschaftliche Entwicklung zum Entgleisen bringt", sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch.

Gefragt waren daraufhin als relativ sicher geltende Anlagen wie Bundesanleihen, während Investoren die als riskanter geltenden Rohstoffe verkauften. Das Fass US-Öl der Sorte WTI verbilligte sich um 3,4 Prozent auf 67,80 Dollar. Seit Monatsbeginn ist der Preis für die Sorte damit um rund 20 Prozent gefallen. Nordsee-Öl der Sorte Brent fiel am Dienstag um 3,3 Prozent auf 68,73 Dollar je Fass und lag damit erstmals seit Anfang Februar wieder unter 70 Dollar. "Die aktuelle Marktbewegung preist eine gedämpfte Nachfrage-Erholung in der europäischen Region als Folge niedrigeren Konsums und Investitionswachstums ein", sagte Rohstoffstratege Francisco Blanch von Bank of America Merrill Lynch. Er rechnet nun im laufenden Jahr nur noch mit einem Wachstum des täglichen weltweiten Ölverbrauchs um 1,5 Millionen Barrel von bislang zwei Millionen Barrel. Den WTI-Preis sieht Blanch im zweiten Halbjahr nun bei 78 von bislang 92 Dollar je Fass.

Die Furcht vor einer sinkenden Nachfrage hat auch die Preise für Industriemetalle auf Talfahrt geschickt. Das für die Anlageklasse als richtungweisend geltende Kupfer verbilligte sich um 2,6 Prozent auf 6731,25 Dollar. Die Notierungen für Nickel und Blei rutschten um jeweils mehr als fünf Prozent ab.

Der Goldpreis bewegte sich kaum. Die Feinunze des Edelmetalls kostete nahezu unverändert 1190,20 Dollar. Händlern zufolge profitiert das Edelmetall zwar von seinem Ruf als sicherer Anlagehafen in Krisenzeiten. Zugleich laste jedoch der starke Dollar auf den Notierungen, da dies Gold für Anleger außerhalb der USA verteuert und damit die Nachfrage dämpft. In Euro verteuerte sich Gold um 1,3 Prozent auf 975,85 Euro.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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