Marktberichte

Ruhe im Fass Ölpreis bremst bei 70 Dollar

Steigende Kurse an den Aktienmärkten beenden den Kursrutsch beim Ölpreis. Höhere Notierungen bei Aktien lassen Händlern zufolge auf eine steigende Ölnachfrage hoffen.

Der Markt ist in der Realität angekommen.

Der Markt ist in der Realität angekommen.

(Foto: REUTERS)

Das Fass WTI wurde 0,3 Prozent teurer bei 70,87 Dollar gehandelt. Das Fass Brent verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 72,72 Dollar. Am Vorabend hatten die Ölpreise nach der Veröffentlichung von US-Öllagerdaten kräftig um fast drei US-Dollar nachgegeben. Insgesamt ist die Zuversicht bezüglich der konjunkturellen Entwicklung erneut der Sorge gewichen, dass die Weltwirtschaft einen erneuten Schwächefall erleiden könnte. Damit sei der Markt wieder in der Realität angekommmen, hieß es. Den Preisrutsch am Vortag führten Händler auch auf die immer festere US-Währung zurück.

Analysten sehen jedoch unter charttechnischen Aspekten den Ölpreis weiter unter Druck. "Kurzfristig zeigt der Trend aber weiter nach unten", sagte LBBW-Rohstoffanalyst Frank Schallenberger. Zudem gebe es derzeit einige fundamentale Belastungsfaktoren für den Ölpreis: "Die Saudis wollen im Januar etwas mehr Öl liefern und in Cushing nehmen die Vorräte weiter zu." Cushing im US-Bundesstaat Oklahoma ist der wichtigste Umschlagspunkt für die als richtungweisend geltende US-Leichtölsorte WTI.

Der Goldpreis gab weiter nach. Die Feinunze des Edelmetalls verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 1122,55 Dollar. Analysten zufolge gibt es beim Gold Rückschlagspotenzial, nachdem die Notierung kürzlich auf ein Rekordniveau 1226,10 Dollar nach oben geschnellt war. "Seit einigen Tagen nimmt die Euphorie am Goldmarkt spürbar ab", heißt es in einem Marktkommentar der Commerzbank. "Vor allem die spekulativen Anleger, die maßgeblich zum Goldpreisanstieg beigetragen haben, verlassen den Markt. Wurden bislang Preisrückschläge als Kaufgelegenheit angesehen, scheint dies derzeit nicht mehr der Fall zu sein."

Weiter angestiegene Lagerbestände drückten den Kupferpreis zeitweise auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen. Eine Tonne des Industriemetalls verbilligte sich in der Spitze um knapp ein Prozent auf 6810 Dollar. Die anschwellenden Vorräte an der Londoner Metallbörse signalisierten eine schwache Nachfrage, sagten Händler.

Angesichts einer anziehenden Nachfrage und eines knappen Angebots hält sich er Kakao-Preis in Reichweite seines 30-Jahres Hochs. Der richtungweisende März-Kontrakt verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 3420 Dollar je Tonne. Er lag damit nur noch knapp 20 Dollar unter seinem Hoch im Oktober. Börsianer erwarten für die Saison 2009/2010 ein Defizit bei dem Schokoladengrundstoff, da die Ernte der Elfenbeinküste, weltweit die Nummer eins der Kakaoproduzenten, bald eingefahren sein wird.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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