Marktberichte

Auf Euphorie folgt Ernüchterung Ölpreis fällt

An den Rohstoffmärkten herrscht am Tag nach der Spar-Entscheidung in Griechenland wieder normaler Alltag. Die kleine Ölpreiserally ist vorüber. Auch Kupfer wird wieder billiger.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Erleichterungsrally war kurz - schon einen Tag nach dem Ja der Griechen zum Sparprogramm der Regierung ist am Rohstoffmarkt wieder Ernüchterung eingekehrt. Öl verbilligte sich am Donnerstag, Metalle und Gold notierten kaum verändert. Anleger richteten ihren Fokus wieder stärker auf die sich global abschwächende Konjunktur, auf Zinserhöhungen und anhaltende Risiken durch die europäische Schuldenkrise.

"Das Thema Griechenland ist noch nicht durch", sagte Analyst Thorbjorn Bak Jensen von Global Risk Management. Das griechische Parlament hat zwar grundsätzlich den Sparplan der Regierung durchgewinkt, Analysten zufolge bleiben aber viele Investoren skeptisch bezüglich einer erfolgreichen Umsetzung.

Zudem habe EZB-Chef Jean-Claude Trichet durch den Gebrauch der Redewendung "starke Wachsamkeit" eine bevorstehende Zinserhöhung für die Eurozone signalisiert, sagte Bak Jensen weiter. Steigende Zinsen bremsen in der Regel das konjunkturelle Wachstum. Am Rohstoffmarkt löst das Nachfragesorgen aus und lässt die Preise fallen.

Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank wies zudem darauf hin, dass die Internationale Energieagentur in den nächsten Tagen strategische Ölreserven freigeben wird. Das Angebot sei dann reichlich, und das dürfte den Ölpreis drücken. Ein Fass europäisches Brent-Öl verbilligte sich um 45 Cent auf 111,95 Dollar. US-Öl der Sorte WTI kostete 94,57 Dollar und damit 20 Cent weniger als im späten Vortagesgeschäft.

Kupfer wurde zu 9315 Dollar je Tonne gehandelt und war damit 7,50 Dollar günstiger. Aluminium kostete 2535 Dollar je Tonne und damit in etwa so viel wie im späten Vortageshandel.

Am Agrarmarkt zogen die Preise dagegen an. Händlern zufolge sahen einige Anleger nach dem heftigen Preisrutsch der vergangenen zwei Wochen wieder eine gute Einstiegsgelegenheit.

Der in Chicago gehandelte Juli-Kontrakt für US-Mais zog um 1,4 Prozent auf 7,07 Dollar je Scheffel an. Der entsprechende Weizen-Kontrakt stieg um 0,7 Prozent auf 6,46 Dollar je Scheffel. Der Weizenpreis ist im Juni bislang um rund 18 Prozent eingebrochen, das ist bislang der höchste monatliche Verlust seit zwei Jahren. Mais steuert auf den zweiten Monatsverlust in Folge zu und hat im Juni bislang rund sechs Prozent nachgegeben.

Die Feinunze Gold wurde zu 1507 Dollar gehandelt und damit vier Dollar günstiger als am Vorabend.

Quelle: ntv.de, rts

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